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In Seite Wirtschaftsstil:

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Wirtschaftsstil ist eine Kategorie zur Klassifizierung historischer Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsordnungen, die aus der Denkwelt der Historischen Schule der Nationalökonomie des 19. Jahrhunderts stammt und heute wieder aufgegriffen wird. Sie soll in der Geschichte beobachtete Bedingungen und Merkmale wirtschaftlichen Zusammenlebens charakterisieren, und so aufzeigen, dass es eine spezifische Gestaltung des Wirtschaftens in einer (Stil-)Epoche gibt, ähnlich der Stile in der Kunstgeschichte. Mit der Kategorie Wirtschaftsstil wird den Begriffen Wirtschaftsordnung, Wirtschaftssystem, Wirtschaftsverfassung und Wirtschaftsform eine Perspektive zugeordnet, die den Blick der ökonomischen Analyse für historische und kulturelle Fragestellungen schärft. Der Idee des Wirtschaftsstils liegt die Auffassung zu Grunde, dass die in einer Epoche vorherrschende Weltanschauung – also die moralische, religiöse und ideologische Verfasstheit einer Gesellschaft als Zeitgeist – sich in Institutionen spiegelt, welche eine prägende Kraft für die Gestaltung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft besitzen. Damit ist die Stilidee auf die geschichtliche Einmaligkeit ausgerichtet, die Individualität des Wirtschaftssystems und der Wirtschaftsordnung. Alfred Müller-Armack brachte dies in seiner Monographie „Genealogie der Wirtschaftsstile“ wie folgt zum Ausdruck: „Stil ist … die in den verschiedenen Lebensgebieten einer Zeit sichtbare Einheit des Ausdrucks und der Haltung.“ Mit dem Begriff des Wirtschaftsstils wird der Zusammenhang zwischen Kultur und Wirtschaft in den Vordergrund gerückt und der Einfluss unterschiedlicher Kulturen auf die Entwicklung nationaler Wohlfahrt betont.