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In Seite Redakteur:
"Redigieren ist der Oberbegriff für jene journalistischen Tätigkeiten, die darauf abzielen, aus dem eingegangenen Material eine inhaltliche und formale Einheit zu gestalten. Redigieren steht für Auswählen, Bearbeiten und Präsentieren des Stoffes in der dem Medium entsprechenden Form. Mit dem Redigieren (der Redigatur) wird auf das Wesentliche reduziert, Texte werden verständlich gemacht und auf die Zielgruppe zugeschnitten; es entsteht als Endergebnis das Redigat. Dabei werden folgende Verbesserungen angestrebt:
- inhaltlich: Richtigkeit der Fakten, Sinn
- formal: Aufbau, Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung
- sprachlich-stilistisch: Wortwahl, Verständlichkeit
und im Online-Bereich zusätzlich:
- Zusammenhänge erstellen
- Links als Bereicherung einbauen
Redigieren ist mehr als die Überprüfung von Rechtschreibung und Grammatik. Im richtigen Redigieren finden sich von der Planung über die Recherche und das Schreiben bis hin zum Einpassen von Texten in das Layout alle Tätigkeiten der Journalisten wieder. Die Qualität eines Textes hängt ganz entscheidend von einem sorgfältigen und professionell durchgeführten Korrekturprozess ab. Auch er bestimmt die Glaubwürdigkeit. Idealerweise sollte das Redigieren in jeder Online-Redaktion eine fest etablierte Arbeitstechnik sein. Es hat sich in den Online-Redaktionen die Praxis eingebürgert, dass zuerst publiziert wird, um nachträglich die Texte zu korrigieren. Diese Vorgehensweise setzt auf Aktualität und spart wertvolle Zeit, jedoch wird die Glaubwürdigkeit des Textes in den Hintergrund gestellt. Viele halb-professionelle oder PR-orientierte Quellen, wie beispielsweise Vereine, Verbände und Parteien, würden viel Redigier-Kompetenz erfordern, die aber oftmals nicht vorhanden ist. Eine Studie über Medieninhalte[1] ergab, dass nur 57,2 % der Befragten die Richtigkeit des Inhalts prüften. Erschwerend kommt noch hinzu, dass selbst bei der Prüfung der Rechtschreibung aufgrund der neuen amtlichen Regelungen große Unsicherheit herrscht. Redigieren ist ferner der Fachbegriff für die inhaltliche und sprachliche Überarbeitung eines Textes in der Zeitung. Diese Überarbeitung findet in der Redaktion statt.
Sechs Aspekte, die beim Redigieren zu beachten sind:
- Inhalt: Richtigkeit der Fakten, Argumentation, Logik
- Struktur: Darstellungsform, Dramaturgie
- Stil: Angemessenheit des Tons, Verständlichkeit von Begriffen, Satzlänge
- Sprache: Orthographie, Grammatik
- Layout: Kürzungen, Absätze
- Duktus: Schreibstil des „Hauses“
Gleichzeitig auf alle sechs Gesichtspunkte zu achten ist schwierig. Dem Korrektor ist mitzuteilen, welche Aspekte er vorwiegend berücksichtigen soll. Außerdem sollte ihm die Zielgruppe und Aussageabsicht des Textes bekannt sein. In manchen Fällen ist es zudem sinnvoll, dem Korrektor zusätzlich Material wie Quellen oder Textvorlagen zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund ist eine zielgerichtete Kommunikation für jeden erfolgreichen Korrekturprozess absolut notwendig. Um das rechtzeitige Erscheinen des Artikels zu gewährleisten, muss dem Korrektor ein Zeitlimit gesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass ihm genügend Zeit für eine sorgfältige Prüfung eingeräumt wird. Sind zu viele Personen im Korrekturprozess einbezogen, wird die Arbeit ineffizient.
Damit der Korrekturprozess möglichst effektiv und zeitsparend abläuft, sollten die geeigneten Korrektoren je nach Problemstellung oder Thema des Artikels ausgewählt werden. Die Kontrollinstanz variiert von Redaktion zu Redaktion, jedoch kommen üblicherweise folgende vier Rollen in Frage:
- Redakteure
- Redakteure mit besonderer Funktion oder Position in der Redaktion (Textchef, Leiter)
- Redakteure mit besonderen Fähigkeiten (Sachkompetenz, journalistische Erfahrung)
- Im Online-Bereich wird das Redigieren oft nach außen gegeben (Trend zur Dezentralisierung ist erkennbar)
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