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In Seite Gewöhnliche Rosskastanie:

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Wie alle Rosskastanien-Arten ist die Gewöhnliche Rosskastanie ein Flachwurzler, mit weitreichendem, starkem „Wurzelwerk“. Die sich tellerförmig ausbreitenden Wurzeln reichen bis zu acht Metern in die Tiefe und bis zu 15 Metern in die Breite.[1]

Bei der Gewöhnlichen Rosskastanie handelt es sich um einen mesomorphen Makrophanerophyten.[2][3]

Blütenökologisch handelt es sich um Eigentliche Lippenblumen mit völlig verborgenem Nektar. Die Gewöhnliche Rosskastanie ist trimonözisch, dabei kommen zwittrige, weibliche und männliche Blüten auf einem Pflanzenexemplar vor.[2] Die Gewöhnliche Rosskastanie ist fakultativ xenogam, dabei erfolgt meist Fremdbefruchtung, Selbstbestäubung ist die Ausnahme.[2] Die Blüten sind protogyn, es sind also zuerst die weiblichen, später die männlichen Blütenorgane fertil.[2] Als Belohnung für Bestäuber ist Nektar vorhanden.[2] Es liegt Selbstkompatibilität, also führt Selbstbefruchtung erfolgreich zum Samenansatz.[2] Bestäuber sind Bienen, Hummeln, Wespen, Bombyliden sowie Syrphiden.[2][3]

Diasporen sind die Samen. Hauptsächlich erfolgt Autochorie. Die Diasporen dienen als Nahrung, gehen den Tieren verloren und können dann keimen (Dysochorie).[2]

Die Blütezeit reicht je nach Witterung von April/Mai bis in den Juni.[2][3] Die weißen Blütenkronen haben, solange sie befruchtungsfähig sind, einen gelben Fleck. Nur in dieser Phase der Anthese wird der zuckerreiche (bis zu 70 %) Nektar produziert.[4] Wenn die Blüten bestäubt wurden, färbt sich der Fleck rot. Das zeigt den Bestäubern, dass in den Blüten mit rotem Fleck nichts mehr an Nektar und Blütenstaub zu holen ist. Pro Staubblatt gibt es eine der höchsten bekannten Pollenkornzahlen: 26 000. Für einen Blütenstand sind es bis zu 42 Millionen Pollenkörner.[4]

Ein Baumexemplar wird mit 10 bis 15 Jahren mannbar. Die Früchte reifen im September/Oktober. Die sogenannten „Kastanien“ sind roh für den Menschen ungenießbar und leicht giftig (Siehe: Rosskastanien).[5] Die Rosskastanie zählt zu den Pflanzenarten, die ihre reifen Früchte mittels der Schwerkraft zu Boden fallen lassen (Barochorie). Beim Aufprall auf den Boden platzen die Kapseln in der Regel auf und entlassen ihre großen Samen, die je nach Bodenlage noch einige Meter weiter rollen. Diese sehr seltene Ausbreitungsform der Diasporen wird auch als „Schwerkraftwanderung“ bezeichnet. Die Samen keimen im nächsten Frühjahr unterirdisch.