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In Seite Karl Korsch:

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Als Rechtsprofessor, der kaum lehren durfte, war er Sozialphilosoph, mit einem engagierten Zwischenspiel Politiker und Parlamentarier. Er war 1923 Mitbegründer des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main. Dabei nahm er im Unterschied zur Kritischen Theorie stärker eine Vermittlerrolle zwischen dem Wissenschaftsanspruch des Positivismus und der sozialistischen Theorie und Praxis der materialistischen Dialektik nach Karl Marx ein.

In der 1923 erschienenen Schrift Marxismus und Philosophie, die neben Georg Lukács’ Geschichte und Klassenbewußtsein zu den bedeutendsten Schriften des kritischen Marxismus zählt, wendet Korsch zum ersten Mal die materialistische Geschichtsauffassung auf den Marxismus selbst an[1] und untersucht die Frage, warum die deutsche Sozialdemokratie der 2. Internationale in der Revolution von 1918 so „versagt“ habe. Zunächst als Aktualisierung der Marxschen Theorie im Sinne der Leninschen Schrift Staat und Revolution intendiert, enthält Marxismus und Philosophie schon die Elemente für die fundamentale Kritik des Leninismus in der zweiten Auflage 1930. 1932 erschien eine von Karl Korsch bearbeitete Ausgabe von Marx’ Das Kapital.

Bertolt Brecht betrachtete Karl Korsch als seinen Lehrer in Sachen Marxismus. Weitere wichtige Schüler von Karl Korsch waren Kurt Mandelbaum, Kurt Brandis, Heinz Langerhans und Erich Gerlach. Eine bedeutende Rolle spielten die Ideen von Karl Korsch in der theoretischen Debatte des SDS in den frühen und mittleren 1960er Jahren.

Seit 1978 wird im Auftrag des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam und des Instituts für Politische Wissenschaft der Universität Hannover von Michael Buckmiller unter Mitarbeit von Götz Langkau und Jürgen Seifert die Korsch-Gesamtausgabe im Offizin-Verlag in Hannover herausgegeben.[2] Dort sind von 1980 bis 2016 insgesamt neun Bände erschienen.