Citation Hunt

Das unten stehende Wikipedia-Snippet wird von keiner verlässlichen Quelle unterstützt. Kannst du eine finden?

Klicke auf Verstanden!, um zu Wikipedia zu gehen und das Snippet zu reparieren, oder Nächstes!, um ein anderes zu sehen. Viel Glück!

In Seite Gitarre:

"

Als Urform der Jazzgitarre (auch Plektrumgitarre oder Schlaggitarre genannt) wird das 1923 hergestellte Modell L-5 der Gibson Mandolin-Guitar Manufacturing Company in Kalamazoo/USA angesehen.[1] Für damalige Verhältnisse wartete die Gitarre mit Besonderheiten auf, die den Standard für alle danach gefertigten Instrumente dieses Genres bestimmen sollten. Dies war ein nach Vorbild des Geigenbaus hergestellter Korpus mit gewölbtem Boden und gewölbter Decke (Archtop). Anstelle der sonst runden oder manchmal ovalen Schalllöcher waren zwei F-Löcher in die Decke eingearbeitet. Die Stahlsaiten waren in einem trapezförmigen Saitenhalter aus Metall am unteren Korpusende verankert, welche über einen zweiteiligen und damit höhenverstellbaren Steg führten. Der Hals – bis dahin in Höhe des 12. Bundes mit dem Korpus verbunden – gab bei der L-5 volle 14 Bünde frei. Um dem Saitenzug des nun längeren Halses entgegenzuwirken, zog Gibson in einer Nut längs des Halses einen Stahlstab ein, der an seinem Austritt, unter dem Sattel auf der Kopfplatte, über eine Gewindemutter noch zusätzlich verstellbar war. Die Firma hatte lange Zeit ein Patent auf diese Konstruktion.

In der musikalischen Entwicklung verdrängte die Jazzgitarre das bis dahin verbreitete Banjo. Es wurde zwar im traditionellen Jazz weiterhin eingesetzt, musste aber mit Anbruch der Swing-Ära das Feld der „edler“ klingenden Gitarre überlassen, die von da an in keiner Big Band und keinem Tanzorchester fehlen durfte. Problematisch für den Gitarristen jener Tage war jedoch die Situation, sein Instrument gegen die vorherrschenden Lautstärken in mittleren und großen Orchestern hörbar in Szene zu setzen. Der Instrumentenbau reagierte, indem die Resonanzkörper der Jazzgitarren zunehmend vergrößert wurden. Von den damals 16" (untere Korpusbreite) der ersten L-5 betrugen die Maße gegen Ende der 1930er Jahre 18" bei Gibsons Super 400 und bei einigen Modellen von Epiphone und Stromberg sogar 19". Wirkliche Abhilfe schafften hier die ebenfalls in den 1930er Jahren begonnenen Versuche, die Schwingungen der Stahlsaiten durch elektromagnetische Tonabnehmer zu erfassen und diese von Verstärkern aus der frühen Radiotechnik übertragen zu lassen. Diese ersten Tonabnehmer wurden entweder freischwebend mittels entsprechender Halterungen zwischen Decke und Saiten platziert oder direkt auf die Decke montiert. Damit war es Jazzgitarristen möglich, neben den Aufgaben in der Rhythmus-Sektion nun auch als Solist aufzutreten. Die erste industriell in Serie gefertigte Jazzgitarre mit fest montiertem Tonabnehmer war die 1936 eingeführte Gibson ES-150. Der US-Jazzgitarrist Charlie Christian wurde mit diesem Modell zum Pionier des „bläserartigen“ Spiels (Läufe, Melodielinien und Soli) auf der elektrisch verstärkten Gitarre. Er ist besonders in Aufnahmen von 1939 bis 1941 mit Benny Goodmans Combo-Besetzungen zu hören.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ergaben sich weitere Veränderungen im Bau der Jazzgitarre. Zum Spiel in den oberen Lagen, also aufwärts des 14. Bundes, musste die angrenzende Korpusflanke stets überwunden werden. Als Neuerung wurden Instrumente mit einem „Cutaway“ ausgestattet, einer Ausformung an der beschriebenen Stelle in den Korpus, womit die linke Schulter der Gitarre niedriger liegt als auf der rechten Seite. Der so gewonnene Raum gestattet der Greifhand auch oberhalb des 14. Bundes noch bequemes Spiel. Die dem Geigenbau entlehnten Wölbungen des Bodens und der Decke mussten aus entsprechend massiven Holzplanken herausgearbeitet werden, was hohe Handwerkskunst verlangte und deshalb auch sehr zeitaufwendig war. So ging man dazu über, Böden, Decken und Zargen aus Sperrholz zu fertigen, die dann in speziellen Pressmaschinen geformt wurden. Die sonst dazu verwendeten Hölzer (meistens Ahorn und Fichte) bildeten nur noch die äußere Furnierschicht, so dass der optische Eindruck nach dem Finish keinen Unterschied zur anderen Bauweise erkennen lässt. So konnten Gitarren schneller und kostengünstiger hergestellt werden. Für Spitzenmodelle kam diese Produktionsweise nicht zum Tragen, wenngleich massiv hergestellte Decken auch mit Zargen und Böden aus Sperrholz kombiniert wurden. Die Sperrholzgitarren klingen in der rein akustischen Anwendung mit den aus Massivhölzern hergestellten Instrumenten nicht gleichwertig. Doch dieser Vergleich trat zunehmend in den Hintergrund, da die Jazzgitarren immer häufiger nur noch elektrisch verstärkt gespielt wurden. Dazu hatten die namhaften Hersteller eigene Tonabnehmer (Pickups) im Programm, wie Gibson seinen „P 90“ oder die „New Yorker“ Pickups bei Epiphone. Andere ließen sich von Firmen wie DeArmond (z. B. Gretsch) beliefern, um die Elektrik ihrer Gitarren mit diesen Produkten auszustatten.

Allerdings beginnt 1950 die Dekade, in der Gibson mit der Les Paul und der ES 335 Furore machte und die radikal neukonzipierten Gitarren von Leo Fender aus Kalifornien den Markt gewaltig belebten. Diese Instrumente revolutionierten den Gitarrenbau und setzten Maßstäbe in einer Nachhaltigkeit, die bis in die heutige Zeit reichen. Die damit einsetzende Jagd nach Sustain, Effekten und Overdrive war nie das Terrain der Jazzgitarre. Dass sie trotz dieser Entwicklung von den führenden Herstellern weiterhin gefertigt wurde, hatte nicht nur traditionelle Gründe. Kein anderer Gitarrentyp bringt in der akustischen Spielweise perkussivere Anschläge und überträgt sauberer filigrane Rhythmusarbeit. Elektrisch verstärkt, mit guten Pickups, liefert sie aufgrund ihrer Resonanzstruktur klare, runde Töne mit Substanz. Mit diesen Vorzügen konnte die Jazzgitarre seit ihrer Entstehung immer neue Generationen von Musikern für sich begeistern.