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In Seite Kunst im öffentlichen Raum:

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Eine verstärkte Wahrnehmung von Kunst im öffentlichen Raum - von der Renaissance bis zur Gegenwartskunst erfolgte mit der notwendigen Schaffung neuer kommunikativer Freiräume im Zuge der Stadterweiterungen in den 1960 und 1970er Jahren. In den späten 1960er Jahren gab Hilmar Hoffmann, damals Kulturreferent der Stadt Frankfurt am Main, die Parole „Kultur für alle!“ aus. Hierbei handelt es sich um eine neue Form staatlicher Kulturpolitik. Sie soll allen Bürgern die Möglichkeit bieten unterschiedliche kulturelle Angebote wahrzunehmen. Hoffmann fordert eine „Demokratisierung von Kultur“ und ihre Ablösung von den Institutionen. Auch andernorts wurden in vielen Kulturverwaltungen dafür Stellen eingerichtet. Heute engagieren sich zahlreiche kommunale Kulturbüros für Kunst im öffentlichen Raum, führen Kunstwettbewerbe durch und präsentieren medial den Kunstbestand vor Ort.

Einflussreich war die Entwicklung in Hannover, wo Experimente mit Straßenkunst in den Jahren 1970 bis 1974 erstmals das Thema Kunst und die Außendarstellung der Stadt in einen unmittelbaren Zusammenhang brachte. Zum vorläufigen Abschluss des Projektes kaufte die Stadt Nanas auf und stellte sie an der Leine am Rand der Altstadt auf. Das löste öffentliche Debatten zur Rolle moderner Kunst im Stadtbild aus. Nach politischen Auseinandersetzungen wurden die Nanas von 1974 der Anfang der 1986 fortgesetzten Skulpturenmeile Hannover. Im Jahr 2000 war sie mit acht Objekten fertiggestellt. Zu einer Fortsetzung von Straßenkunstprojekten kam es zwischen 1990 und 1994, dessen bedeutendstes BUSSTOPS mit künstlerisch gestalteten Bushaltestellen war.

Trotz der lokalen Proteste in Hannover ist seit den 1970er Jahren moderne Kunst im öffentlichen Raum eher selbstverständlich vorhanden und entwickelt sich laufend weiter. Zugleich ist Kunst als Gegenstand öffentlicher Diskussion und Empörung schon lange das künstlerische Aushängeschild einer mit „Kunst ohne Dach“ (Ludwig Zerull 1992) reich bestückten Stadt.

1971 trat das Symposion Urbanum in Nürnberg an, die Gegenwartskunst aus der Abgeschlossenheit des Museums herauszuholen. Das Projekt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 500. Geburtstags Albrecht Dürers wurde von Karl Prantl angeregt und brachte 29 Kunstwerke von internationalen Künstler und Künstlergruppen – unter anderem aus Argentinien, Israel, Japan, Polen und Spanien – dauerhaft in den Stadtraum.[1]