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In Seite Erster Wiener Schiedsspruch:

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Bereits vom 5. bis zum 10. November wurde das abgetretene Gebiet von der Königlich Ungarischen Armee (Magyar Királyi Honvédség) besetzt. Am 11. November zog der ungarische Reichsverweser Horthy feierlich in das besetzte Košice (Kaschau, Kassa) ein. 30.000 Tschechen und Slowaken verließen im Verlauf der folgenden Wochen die Stadt. Der Einzug der Honvédség wurde von der Mehrheit der magyarischen Bevölkerung des angeschlossenen Gebietes feierlich begrüßt.

Nachdem sich jedoch die Bewohner des angeschlossenen Gebiets der relativen wirtschaftlichen Rückständigkeit Ungarns bewusst wurden, hieß es bald auf einigen Mauern statt Mindent vissza! („Alles zurück“ – das heißt die gesamte Slowakei) Minden drága, vissza Prága! („Alles ist teuer, Prag zurück!“) und man sagte Nem ezeket a magyarokat vártuk („auf diese Ungarn haben wir nicht gewartet“). Der ungarische Schriftsteller Kálmán Janics schrieb dazu 1994, dass zwar anfangs 90 % der magyarischen Bevölkerung der angeschlossenen Gebiete den Anschluss begrüßten, aber bereits am Ende des Sommers 1939 wieder eindeutig für eine Abtrennung von Ungarn waren. Dies hing nicht mit Ungarn als solchem zusammen, sondern mit dem dort seit langem herrschenden autoritären Regime von Miklós Horthy, der Ungarn seit dem Ersten Weltkrieg nicht aus seiner politischen und wirtschaftlichen Rückständigkeit befreit hatte – im Gegensatz zur Entwicklung in der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit. So gab es u. a. längere Arbeitszeiten, höhere Preise, geringere Löhne, höhere Steuern, keine Kollektivverträge, keine Arbeitslosenhilfe und fast keinen Urlaub. Auf Forderungen der Bevölkerung hin, die Vorteile des tschechoslowakischen Systems beizubehalten, wurde zumindest die Schulpflicht von 6 auf 8 Jahre erhöht.

Obwohl Miklós Horthy bei seinem Einzug in Košice versprochen hatte, die slowakische Sprache dürfe beibehalten und gepflegt werden, waren die slowakische und die jüdische Bevölkerung in den besetzten Gebieten verschiedenen Arten von Verfolgung und Gewalt ausgesetzt. Der bekannteste Fall geschah Weihnachten 1938, als ungarische Gendarmen Slowaken beim Verlassen der Kirche beschossen, weil sie in der Messe ein slowakisches Nationallied gesungen hatten. Es gab militärische Sondergerichte, die Untergrundmitglieder zum Tode oder zur Folter verurteilten. Slowakische Bibliotheken und Bücher wurden verbrannt, mehrere tausend slowakische und tschechische Angestellte, vor allem bei der Eisenbahn und im öffentlichen Dienst, entlassen. Außerdem wurden u. a. Slowaken und Juden Gewerbescheine entzogen und Priester, die nicht auf Ungarisch predigten, misshandelt. Auch die meisten slowakischen Schulen wurden geschlossen (386 Volksschulen, 28 Realschulen und 10 Gymnasien), die Initiatoren entsprechender Protestveranstaltungen interniert und 862 Lehrer verbannt. Insgesamt wurden aus der Südslowakei etwa 100.000 Slowaken und Tschechen vertrieben, oder sie flüchteten.

Die ungarischsprachige jüdische Bevölkerung des Gebietes wurde nach der deutschen Besetzung Ungarns (19. März 1944) von einem Kommando unter Führung von Adolf Eichmann deportiert.

Nach der Besetzung des Gebietes durch die Sowjetunion wurde das Gebiet wieder an die Tschechoslowakei angeschlossen. Die Ungarn galten 1945–1948 vorübergehend als Kriegsverbrecher, falls sie nicht im Untergrund gegen die Deutschen gekämpft hatten. Eine Vertreibung der Ungarn wie im Falle der Deutschen in Tschechien wurde von den Alliierten nicht genehmigt, es wurde nur ein „Bevölkerungsaustausch“ gestattet, bei dem 68.407 Ungarn im Austausch gegen Slowaken nach Ungarn umgesiedelt wurden. Weitere 31.780 Ungarn wurden vertrieben, weil sie erst nach dem Schiedsspruch in diese Gebiete gekommen waren. Schon zuvor wurden innerhalb der Tschechoslowakei etwa 44.000 Ungarn (sowie über 100.000 Slowaken) in das verlassene Sudetenland nach Tschechien zum Arbeitsdienst deportiert. Nach ein bis zwei Jahren wurde den Ungarn erlaubt, in die Südslowakei zurückzukehren, was auch rund 24.000 von ihnen taten. Diese faktisch rechtlose Zeit (ungarische Schulen wurden geschlossen, ungarische Zeitungen, Parteien, Versammlungen verboten, Theater geschlossen) dauerte bis zum kommunistischen Umsturz 1948 an, danach bekamen die Ungarn die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft und die Rechte zurück, die auch den anderen Staatsbürgern der kommunistischen Tschechoslowakei gewährt wurden.