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In Seite Johannes Becker (Politiker):

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Becker war fest in dem sich am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelnden modernen sozialpolitischen Verbandswesen innerhalb des katholischen Milieus verwurzelt. Für deren Vertreter reichte angesichts säkularer Tendenzen der Glaube oder die Erinnerung an den Kulturkampf nicht aus, um die wachsende Zahl der Arbeiter weiterhin zu binden. Auch für Becker sollte daneben die konkrete Interessenvertretung und Sozialpolitik durch den Volksverein für das katholische Deutschland, die christlichen Gewerkschaften und durch den Aufbau von Krankenkassen treten. Damit einher ging freilich auch die strikte Abgrenzung gegenüber der Sozialdemokratie. So wurde der von Becker mitgegründete Gesamtverband der Krankenkassen getragen von den katholischen Arbeitervereinen, christlichen und liberalen Gewerkschaften, um so ein Gegengewicht gegenüber der expandieren Sozialdemokratie zu schaffen. Die Tätigkeit im Krankenkassenwesen machte Becker zu einem sozialpolitischen Experten, der maßgeblich an der Reichsversicherungsordnung mitarbeitete.

Politisch gehörte Becker zum Arbeiterflügel innerhalb der Zentrumspartei. Im Gegensatz zu führenden christlichen Gewerkschaftern stand er dabei vor dem Krieg für eine verstärkte Demokratisierung des Kaiserreichs. In seinem Wahlkreis im Sauerland setzte er als Nachfolger des Abgeordneten Johannes Fusangel damit dessen „linken“ Kurs fort. Sowohl als Arbeitervertreter wie auch als Verfechter demokratischer Reformen blieb er in seiner Fraktion stets in einer Minderheitsposition. Gleichwohl übte er durchaus einen beachtlichen Einfluss aus. Er war gegen Kriegsende Mitglied im interfraktionellen Ausschuss und hat 1917 die Friedensresolution Matthias Erzbergers unterstützt. Unmittelbar nach der Revolution gehörte er zu denjenigen Zentrumspolitikern, die dazu beitrugen, die führenden meist monarchistisch gesinnten christlichen Gewerkschafter zumindest zu einer Duldung der Republik zu bewegen. Wie andere plädierte er in der Revolutionszeit vergeblich für eine Aufgabe des katholischen Charakters der Zentrumspartei zu Gunsten einer konfessionsübergreifenden, christlichen und republikanischen Volkspartei.