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In Seite Percewood’s Onagram:
"Der Gruppenname geht zum einen auf Mike Percewood zurück, eine „von Wolfgang Michels erdachten Gestalt aus dem schottischen Hochland, um die herum Michels mysteriöse Geschichten sponn“.
„Onagram“ kann man als „on a gram“ (wörtlich übersetzt: auf einem Gramm) lesen, was so viel bedeutet wie „high sein“ (durch ein Gramm Haschisch). „Percewood’s on a gram“ hieße demnach „Percewood ist bekifft“.
Ähnlich wie die Punk-Bands 1976 war die Gruppe zu provokant und eigenwillig, um ein Massenpublikum zu erreichen. Dies lag zum einen an der ungewöhnlichen, sich einer klaren stilistischen Zuordnung verweigernden Musik, zum anderen an den teilweise sehr kritischen und provozierenden Texten.
Das Fernsehen entdeckte die Gruppe: 1970 traten sie erstmals in der ARD-Sendung IN 2/70 auf. Weitere Auftritte u. a. bei Radio Bremen folgten.
Percewood’s Onagram waren eine der ersten originär progressiven deutschen Rockbands, die gegen den musikalischen Strom schwammen: Während die sog. Krautrock-Bands sich u. a. der elektronischen Musik bzw. Improvisationen zuwandten, arbeiteten Percewood’s Onagram primär im akustischen Genre. Die Kompositionen von P.O. waren eigenwillig und wiesen klare Songstrukturen auf, während die übrigen deutschen Bands sich primär Soundexperimenten hingaben.
Das vierte und letzte Album Ameurope war das ausgereifteste Werk der Gruppe, die für diese Produktion um zwei Amerikaner – Peter Conant-Schaffer an der Lead-Gitarre und Geary Priest am Schlagzeug – ergänzt wurde.
Cause Me Pain und I’ve Got My Woman entwickelten sich 1974 in Underground-Discos zu veritablen Insider-Hits. Gerade Conant-Schaffers Gitarrenarbeit veredelte die Songs geschrieben und gesungen von Wolfgang Michels auf Ameurope kongenial. Die Arbeit des Ton-Ingenieurs Richard Borowski tat ihr Übriges, um das Album zum „Klassiker der deutschen Rock-Geschichte“[1] werden zu lassen.
Auf der Höhe ihres kreativen Schaffens löste die Gruppe sich auf, deren Musik bis in die Gegenwart Relevanz hat, wie regelmäßige Wiederveröffentlichungen beweisen.
1984 – zehn Jahre nach der Auflösung der Gruppe – löste das Doppelalbum 1969–1974 ein erneutes Interesse an der Gruppe aus. Zuletzt veröffentlichte Warner Music 2003 alle Alben der Gruppen – neben dem Michels-Solo-Gesamtwerk – in remasterter Version und mit diversen unveröffentlichten Bonus-Tracks versehen.
Sänger, Gitarrist und Komponist Wolfgang Michels schlug nach dem Ende von P.O. eine erfolgreiche Solokarriere ein, nahm als erster deutscher Musiker in den USA auf und arbeitete u. a. mit Rio Reiser zusammen. Rio Reiser und Wolfgang Michels lernten sich über den Toningenieur Richard Borowski kennen, der in den frühen 1970er Jahren Aufnahmen von Percewood’s Onagram und Ton Steine Scherben betreute.
Peter Conant-Schaffer aus San Francisco arbeitete auch nach dem Ende von Percewood’s Onagram mit Wolfgang Michels zusammen und spielte auf den Michels-Alben Full Moon California Sunset und Crazy Enough Leadgitarre. Die Spuren von Geary Priest, ebenfalls Amerikaner, verlieren sich. Klaus Kaufmann ist als Erfinder tätig. Jojo Ludwig widmet sich dem „theater 1“ in Bad Münstereifel mit Christiane Remmert. Kaka Neumann ist heute Professor für Kunst in Köln.
Since I met you my darling, ursprünglich mit englischem Text auf dem Album Ameurope erschienen, wurde 1985 von Rio Reiser mit deutschem Text als Herzverloren eingespielt (erschienen 2003 auf dem Tribute-CD Familienalbum). Lonely Place von Ameurope erschien mit deutschem Text, geschrieben von Rio Reiser, als Bald zuhause ebenfalls auf dem Familienalbum.
Bei der Deutschland-Tour 2003, die vom WDR-Rockpalast in der „Harmonie“ in Bonn dokumentiert wurde, spielte Michels u. a. auch Percewood’s-Onagram-Klassiker wie Who’s The Sailor, Cause Me Pain, Leaders.[2]
Im April 2008 erschien das Michels-Album Zuhause mit einer neuen Version von Bald zuhause (im Original Lonely Places von Percewood’s Onagram).
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