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In Seite Bad Kissingen:

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Die Kurstadt überstand den Krieg, mit Ausnahme weniger Bomben beim Schlachthof, völlig unversehrt. Im Kurviertel war bis Ende der 1950er Jahre das komplette Ambiente der Belle Epoque erhalten, der Blütezeit der Kurbäder. Mit den Sozialgästen hielt danach bei Geschäften und Gastronomie auch Kitsch und Massenbetrieb Einzug, mit Konzentration an der Balthasar-Neumann-Promenade am Rosengarten, dem sogenannten Bazar. Am Kurgarten herrschten weiterhin die für möndäne Kurbäder typischen, gehobenen Modegeschäfte und Juweliere vor.

In den 1960er und 1970er Jahren wurde historisches Ambiente im öffentlichen Raum und an Privathäusern, wie vielerorts in Westdeutschland, oftmals entfernt, purifiziert oder modernisiert. Kurviertel und Altstadt hatten durch unzählige Nadelstiche und Stilbrüche Charme eingebüßt. Ab den 1990er Jahren kam es zum Umdenken. So wurden u. a. die beiden modern ersetzten Brunnen vor dem Arkadenbau und die Straßenlaternen in der Ludwigstraße wieder in ursprünglicher Form ersetzt. Die Sanierungen von Wandelhalle und Regentenbau wurden in den Jahren 2000 bzw. 2005 abgeschlossen. Das Kurviertel, mit Ausnahme des Bazars, erstrahlte wieder in alter Pracht und das ehemalige Weltbad knüpfte fünf Jahre, bis zu Schließung und Abbruch des Steigenberger Kurhaushotels (siehe: Steigenberger-Kurhaushotel), fast ungebrochen an den Charme vergangener Tage an. Auch die Veränderungen im Einzelhandel gingen an der Kurstadt nicht vorbei, mit Verdrängung von inhabergeführten Geschäften durch Filialen.