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In Seite Orestie:

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Karl Gustav Vollmoeller hat die Orestie in den Jahren 1904 und 1905 ins Deutsche übersetzt und mit seiner für das Deutsche Theater Berlin erarbeiteten Bühnenfassung eine nach Aussagen damaliger Kritiker bedeutende Arbeit geleistet (Karl Vollmoeller – Die Orestie des Aischylos, S. Fischer, Berlin 1911). Vollmoellers Bearbeitung ist für die Entwicklung des deutschen und europäischen Theaters von großer Bedeutung. Obwohl diese bereits seit 1905 fertig war, wurde sie erst 1911 von Max Reinhardt inszeniert. Vorher war Reinhardt nicht bereit, Vollmoellers Vorstellungen von einer den antiken Vorbildern folgenden Großrauminszenierung zu folgen. Vollmoeller beschreibt das selbst so:

Dabei hätte Vollmoellers Orestie um ein Haar bereits 1908 Premiere gehabt. Damals hatte Vollmoeller Edward Gordon Craig, den bekannten Theaterreformer dafür gewinnen können, die Inszenierung seiner Orestie zu übernehmen. Doch Craig und Reinhardt überwarfen sich über das Konzept, so dass nochmals drei Jahre ins Land gingen, bevor unter Reinhardt selbst in München in der Musikfesthalle die Premiere am 31. August 1911 über die Bühne ging. Der Kritiker Siegfried Jacobsohn äußerte sich wie folgt:

Der immense Erfolg der Vollmoeller’schen Orestie überzeugte Max Reinhardt schließlich von der Richtigkeit der Vorstellungen Vollmoellers in Bezug auf die notwendige Inszenierung. Dies brachte Reinhardt dazu, sich in Berlin nach einem geeigneten Spielort umzusehen. Es war der Zirkus Schumann, den Reinhardt durch den Architekten Hans Poelzig zum Großen Schauspielhaus umbauen ließ. Zum Dank für Vollmoellers Anregungen eröffnete Reinhardt den Prunkbau mit dessen „Orestie“. Sie hatte am 28. November 1919 Premiere. Letztmals wurde Vollmoellers Fassung 1942 während des Zweiten Weltkriegs in Bern inszeniert. Dazu hieß es u. a.: „Die Übertragung ins Deutsche durch Vollmoeller lobt der Literaturkritiker Trog als ‚eine Leistung von sprachlich knapper Schlagkraft und lebendigem Fluß, die dem Dichter, nicht dem Philologen dienen will‘.“ In Deutschland kam Vollmoellers Bearbeitung der Orestie, die Peter Stein und Tankred Dorst inspirierte, nach 1945 nicht wieder auf die Bühne. Walter Mehring adaptierte 1919 den Stoff für ein Puppenspiel im Kabarett, ebenfalls auf Reinhardts Anregung hin,[3] eine Dada-Parodie auf Aischylos.