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In Seite Weltwirtschaftskrise:

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Von der großen Depression in den 1930er Jahren in Mitleidenschaft gezogen waren nicht nur die seinerzeitigen weltwirtschaftlichen Zentren in Nordamerika und Europa, sondern auch solche Staaten und Regionen weltweit – im Verhältnis zu den besagten Zentren werden sie fachsprachlich als Peripherie bezeichnet –, die bis dahin entweder als Objekte kolonialer Ausbeutung gedient oder in der globalen Ökonomie nur nachrangige Bedeutung hatten. Manche Weltgegenden waren andererseits zu dieser Zeit noch ohne weltwirtschaftliche Anbindung fast ganz auf sich gestellt – zum Beispiel Nepal und Regionen in Zentralafrika – und entsprechend wenig betroffen. Im Übrigen fielen die Folgen der Weltwirtschaftskrise in der Peripherie wiederum unterschiedlich aus, wobei sich aber auch spezifische Gemeinsamkeiten zeigten.

Die meisten Länder waren hauptsächlich, wenn nicht allein, durch ihre Agrarexporte in die Weltwirtschaft eingebunden und von den diesbezüglichen Erlösen abhängig, was ihre Importmöglichkeiten industrieller Erzeugnisse betraf. Der Preisverfall für landwirtschaftliche Produkte war in der Weltwirtschaftskrise aber um einiges drastischer als der für Industrieprodukte. Diese Verschlechterung der Terms of Trade brachte den Ländern der sogenannten Peripherie also in der Krise zusätzliche Nachteile im Welthandel.

Für diejenigen Menschen an der weltwirtschaftlichen Peripherie, die in kolonialer Abhängigkeit lebten, wurde die Lage zudem dadurch erschwert, dass die koloniale Herrschaftselite in dieser Situation vor allem darauf bedacht war, die Hauptertragsquellen der Kolonialwirtschaft zu stützen, also Plantagen, Minengesellschaften und Handelsunternehmen. Deren internationale Konkurrenzfähigkeit suchte man durch Lohndrückerei zu wahren, sodass die einheimischen Arbeitskräfte für die Verwerfungen im Außenhandel einstehen mussten. Auch wo es um Mittel zur Finanzierung des kolonialen Verwaltungsapparats selbst ging, hielt man sich bei rückläufigen Steuereinnahmen nicht an die Unternehmen, sondern suchte sich durch höhere Besteuerung der Kolonialbevölkerung schadlos zu halten.[1]

Für Pressler finden sich die bedeutendsten Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, was die sogenannte Peripherie betrifft, im Denken der Menschen. Denn in dieser Krise hätten sie begonnen, das Fehlen einer eigenen Industrie als Unterentwicklung zu begreifen. Die seinerzeit erlebte dramatische Verschlechterung der Terms of Trade habe den Glauben an eine beiderseits vorteilhafte Arbeitsteilung zwischen industriellen Zentren einerseits sowie Agrar- und Rohstofflieferanten andererseits erschüttert. Die Dekolonisierung Afrikas und Asiens habe während der 1930er Jahre ihren Anfang genommen, auch wenn die Entlassung in die Unabhängigkeit sich erst nach einem längeren Zeitraum in der Folge des Zweiten Weltkriegs eingestellt habe.[2]