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In Seite Lockpicking:
"Bereits seit geraumer Zeit ist den Herstellern von Schlössern jeglicher Art bekannt, dass deren Schlösser in den meisten Fällen zerstörungsfrei von Lockpickern geöffnet werden können, bis auf derzeit einige Ausnahmen. Die Anzahl und Art der verwendeten Sperrelemente in einem Schloss spielt somit eine essenzielle Rolle in Bezug zur Schwierigkeit per zerstörungsfreiem Öffnen. Dies betrifft im Prinzip jegliche zerstörungsfreie Öffnungsmethode, ganz gleich ob per Schlagschlüssel, per Sperrpistole, E-Pick oder Handöffnung (per Pick oder hobbsche Haken) oder Vergleichbarem. Seit dem Zeitpunkt in Deutschland (circa im Jahr 1960), als die alten Rundzylinder in Türen durch 17-mm-Europrofilzylinder ersetzt wurden, achteten die Hersteller vermehrt auf die Sicherheit der Schlösser in Bezug auf Lockpicking. Ein herkömmliches und preisgünstiges Schloss, wie ein China-Profilzylinder, besitzt normalerweise nahezu ausschließlich sogenannte Vollstifte. Diese Vollstifte sind komplett zylinderförmige Sperrelemente ohne Kerben, Rillen oder Ähnliches. Diese Art von unveränderten, im Lockpicking auch „normale Sperrelemente ohne Fakes“ bezeichneten Zuhaltungen gibt es auch in anderen Arten von Schlössern, beispielsweise in Chubbschlössern. Hierbei haben die Scheiben der Chubbschlösser schlichtweg keine Fake-Einschnitte. Um die Sicherheit von Schlössern zu erhöhen, nutzt man also möglichst keine Vollstifte bzw. Sperrelemente ohne Fakes und Einkerbungen. In klassischen Stiftzylindern findet man heutzutage beinahe immer einige sogenannte Hantelstifte (die Form ähnelt einer Hantel zum Trainieren), die das Manipulieren erschweren, da sich die Stifte zwischen Gehäuse und Kern in einem sogenannten Kippzustand verfangen. Unterschiedliche Formen machen dem Lockpicker die Arbeit schwer: Neben den bereits genannten Hantelstiften gibt es Pilzkopf-, Torpedo-, Kerb-, Diabolo-, Hybridstifte und privat hergestellte, individuelle Formen.
Für gewöhnlich weisen nur die Gehäusestifte diese besonderen Formen auf, es gibt jedoch auch Hersteller, die auch Kernstifte mit Kerben anfertigen. Einige Hersteller erzeugen innerhalb der Gehäusebohrungen noch Rillen, welche die Stifte auf falschen Positionen im Gehäuse festhalten (sogenanntes „counter milling“). Die unterschiedlichen Stiftformen haben für Lockpicker nicht nur den Effekt, sich leicht zu verkanten, um den Kern zu blockieren, der Lockpicker erhält von diesen unterschiedlichen Stiftarten auch unterschiedliche haptische Rückmeldung beim Picken. Rückmeldung bedeutet in diesem Fall, wie sich der Pin beim Herunterdrücken, sofern er bindet, anfühlt. Setzt der Lockpicker einen Stift und fühlt keine Reibkräfte mehr, sondern nur noch Federkraft, heißt das nicht unbedingt, dass der Stift korrekt gesetzt ist, da es sich möglicherweise um einen Hantelstift handelt und dieser sich schlichtweg nur verkantet hat. Dazu muss der Lockpicker Stift für Stift erneut antippen und spürt im Finger, mit dem er spannt, eine Neigung zur Drehbewegung des Kerns. Der jeweilige Pin, bei dem diese Neigung erkennbar ist, muss dann nachgesetzt werden; es können in diesem Fall auch mehrere sein.
Abgesehen von gefederten Stiften gibt es auch Schieber (englisch „slider“) und andere Sperrelemente. Sehr sicher sind beispielsweise bestimmte Magnetrotoren, die man in einigen Profilzylindern findet. Slider gibt es gefedert und ungefedert. Sie bilden in der Regel eine „Gasse“, die dann eine Sperrleiste (englisch „sidebar“) freigibt. Auch bei diesen Sperrelementen gibt es Fakeeinschnitte. Ungefederte Slider sind normalerweise besonders verschleißarm und schwierig zu setzen.
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