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In Seite Kollektiv:

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In der kollektiven Selbstverwaltung und einigen alternativen Modellen zur Ökonomie bezeichnet Kollektiv einen selbstverwalteten und weniger hierarchischen Betrieb oder ein entsprechendes Projekt. Seit Ende der 1970er-Jahre entstand in der Alternativbewegung in Westeuropa und Nordamerika eine Vielzahl dieser Kollektive, in denen oftmals die Entscheidungsstruktur und Vergütung auf ähnlichen Prinzipien beruht:

  • Unter dem Konsensprinzip wird verstanden, dass die Entscheidungen in einem gemeinsamen Prozess stattfinden, dessen Ende zur Zufriedenheit aller Teilnehmenden führt.
  • Prinzip der gegenseitigen Hilfe: „Gegenseitige Hilfe“ ist ein Begriff des russischen Anarchisten Peter Kropotkin, welches dem Konkurrenzprinzip gegenübersteht und auf Solidarität fußt. Die Tauschringe sind ein Beispiel für gegenseitige Hilfe.
  • Solidarische Ökonomie und Gemeinwohl-Ökonomie verfolgen ähnliche Ziele.
  • Räte-Prinzip: Kollektive verstehen sich zueinander nicht als in Konkurrenz stehend, sondern streben eine Vernetzung an, die nach dem Prinzip der Rätedemokratie funktioniert, womit im Wesentlichen gemeint ist, dass keine Entscheidungsbefugnis „nach oben“ delegiert wird, sondern bei den Kollektiven zu bleiben habe.

Da in Deutschland viele Rechtsformen nicht explizit auf diese Kollektive und ihre Prinzipien zugeschnitten sind, entstehen oftmals rechtliche Probleme.[1]

Besondere Formen dieser Art von Kollektivität sind die Kommunen, in denen zudem noch gemeinsam gewohnt wird, was dann als zusätzliches Prinzip von dem gemeinsamen Leben und Arbeiten verstanden wird.

In den Ländern des Südens („Dritte Welt“) war die Kollektiv-Bewegung häufig Hoffnung einer Selbstbefreiung im Sinne einer politischen und gesellschaftlichen Emanzipation. Dabei konnte man in vielen Fällen an Formen der traditionellen – kollektiven – Ökonomie anknüpfen, wie im Fall der Ejidos in Ecuador oder der Ujamaa in Tansania.

Eine – als erfolgreich geltende – Form der Kollektive sind die Kibbuze in Israel. Hier wirken drei kollektiv-fördernde Faktoren zusammen:

  1. gemeinsame Religion oder religiöse Ideologie
  2. wirtschaftlicher Erfolg
  3. Bedrohung von außen (gemeinsamer äußerer Feind)

Das Kollektiv als Wirtschaftsform basiert auf der Vorstellung, dass Menschen nicht nur als homo oeconomicus handeln, sondern ihre Individualinteressen auch bewusst zugunsten gemeinsamer Interessen zurückstellen können.