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In Seite Umweltsoziologie:

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Es lassen sich folgende theoretische Stränge der Umweltsoziologie unterscheiden:

  1. Modernisierungstheoretische Ansätze – vergleiche dazu Ulrich Becks Risikogesellschaft. Die Globalisierung von Risiken binde Gesellschaft und Natur zusammen und hebe Ungleichheiten auf.
  2. Technologieorientierte Ansätze wie die Ökologische Modernisierung nach Joseph Huber, Martin Jänicke, Ernst Ulrich von Weizsäcker u. a., die darauf abzielen, die Umweltproduktivität durch Effizienzsteigerungen sowie neue Technologien und veränderte Alltagspraktiken zu erhöhen.
  3. Systemtheoretische Ansätze – hierzu zählen die Theorie sozialer Systeme von Niklas Luhmann (v. a. sein Werk Ökologische Kommunikation, wonach Natur als Umwelt soziale Systeme „störe“; wichtig ist hier v. a. der „Resonanz“-Begriff, d. h. der Grad, in dem soziale Systeme von der Umwelt ausgelöste Irritation nach Systemmaßgabe bearbeiten könnten, ohne dass vorhergesagt werden könne, ob zu viel oder zu wenig Resonanz entstehe).
  4. Interdisziplinäre Ansätze und Konzepte aus der Wissenschafts- und Technikforschung, die mit dem modernen Dualismus von Natur und Kultur brechen und „relationale“ oder „hybride“ Gesellschaftskonzeptionen entwickeln. Hier sind insbesondere die Akteur-Netzwerk-Theorie und die Arbeiten von Bruno Latour zu nenne, die der Umweltsoziologie wichtige theoretische Impulse verschafft haben.
  5. Ein an den Gender Studies orientierter, gleichwohl interdisziplinärer, Ansatz: Fragestellungen dieses Ansatzes beschäftigen sich mit Geschlechterverhältnissen und Nachhaltigkeit, sie betonen die verschiedenen Auswirkungen von Umweltzerstörung auf die Lebensverhältnisse der Geschlechter. Geschlechtshierarchien, soziale Kämpfe von Umweltbewegungen im Kontext von geschlechtlicher Benachteiligung, Positionierung und Abgrenzung gegenüber einer westlich verordneten Weltfrauensolidarität, die Forderungen internationaler Frauennetzwerke und ganz allgemein Ideen für einen „geschlechtergerechten Umbau weltwirtschaftlicher und globalökologischer Anliegen“ spielen eine Rolle.[1]
  6. Marxistisch orientierte Ansätze, die teils mit Rückgriff auf den dialektischen Materialismus argumentieren, analysieren die sozialen wie ökonomischen Strukturen einer Gesellschaft in Naturzusammenhängen. Menschliche Arbeit wird als notwendiger Stoffwechselprozess des Menschen mit der Natur definiert und damit zur alles begründenden Wirklichkeit.[2] Die marxistische Umweltsoziologie untersucht, wie umweltzerstörende und soziale Nachteile der kapitalistischen Produktionsweise durch gesellschaftliche Veränderungen zu überwinden sind.