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In Seite Funktionelle Syndrome:

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Funktionelle Störungen sind körperliche Zustände mit anhaltenden und belastenden Körperbeschwerden, welche z. B. die Sensorik, willentliche Motorik, Schmerz, Verdauung etc. betreffen können.[1]

Körperbeschwerden (somatoforme Störungen) sind verbunden mit einer klinisch bedeutsamen Beeinträchtigung oder Behinderung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen oder rechtfertigen eine medizinische Beurteilung.[1]

Klinische bzw. bildgebende Befunde belegen die Unvereinbarkeit von funktionellen neurologischen Störungen und anerkannten biomedizinischen Erkrankungen oder stellen zumindest keine ausreichende biomedizinische Erklärung für das Ausmaß des Leidens der Betroffenen dar.[2][3]

Die meisten Körperbeschwerden, die durch eine körperliche/strukturelle Krankheit verursacht werden, können auch durch eine funktionelle Störung verursacht werden. Es gibt viele Beispiele für funktionelle Beschwerden, darunter Schmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit oder Darmprobleme. Aus diesem Grund unterziehen sich die Betroffenen oft zahlreichen Untersuchungen, bevor die Diagnose einer funktionellen Störung eindeutig feststeht. Die Forschung beschäftigt sich zunehmend mit Erklärungsmodellen, die das Verständnis funktioneller Störungen fördern.[4] In der Regel erklären strukturelle Bildgebungen wie MRTs oder Laboruntersuchungen wie Bluttests in der Regel nicht die funktionellen Körperbeschwerden oder die Symptombelastung ausreichend.[5] Diese Schwierigkeit, zugrundeliegende Prozesse für die zahlreichen funktionellen Beschwerden zu identifizieren, kann dazu führen, dass funktionelle Störungen in der Medizin und Gesellschaft missverstanden und stigmatisiert werden.[6]

Funktionelle Störungen können Menschen jeden Alters, jeder ethnischen Gruppe und jedes sozioökonomischen Hintergrunds betreffen. Chronische Verläufe von funktionellen Störungen sind häufig, beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich, und sind zudem mit hohen Kosten im Gesundheitswesen verbunden.[7] Die funktionellen Körperbeschwerden selbst stellen jedoch keine Lebensbedrohung dar und gelten als behandelbar.[8] In einigen Ländern fehlt es an spezialisierten Behandlungsmöglichkeiten für funktionelle Störungen;[9] der Bereich des Gesundheitswesens unterliegt jedoch ständigen Veränderungen. Auch die Forschung im Bereich der funktionellen Störungen nimmt zu. Es besteht Grund zur Hoffnung, dass bei Umsetzung der Forschungserkenntnisse und -ergebnisse die weitere Entwicklung effektiver Unterstützungs- und Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene gefördert wird.

Es können unterschiedliche Diagnosen für funktionelle Störungen gestellt werden, abhängig vom am meisten beeinträchtigendem Symptom oder Syndrom. Ein Syndrom beschreibt eine Reihe von Beschwerden – diese können auch als „funktionelle somatische Syndrome“ bezeichnet werden. Beispiele hierfür sind das Reizdarmsyndrom (gastrointestinale Beschwerden), einige anhaltende Erschöpfungszustände, chronische Schmerzsyndrome wie die Fibromyalgie und funktionelle neurologische Störungen.[1] Einzelne Beschwerden können auch mit einem „diagnostischen Etikett“ versehen werden, z. B. „funktionelle Brustschmerzen“, „funktionelle Verstopfung“ oder „funktionelle Krampfanfälle“.

Somatisch bedeutet „den Körper betreffend, körperlich“. Damit werden die funktionellen somatischen Störungen von den psychiatrischen Erkrankungen abgegrenzt. In der Vergangenheit wurden in einigen Klassifikationssystemen funktionelle Störungen häufig als psychische Krankheiten betrachtet, da letztere häufig Teile der oben genannten Kriterien erfüllen können und bestimmte psychische Erkrankungen (z. B. Depressionen, Ängste) regelmäßig funktionelle Störungen begleiten.[10][4]