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In Seite Michael Leinert:

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Leinerts Inszenierungen von Janáčeks Jenůfa, Puccinis Manon Lescaut, Pietro Mascagnis Cavalleria rusticana, Alban Bergs Wozzeck und der Wagner-Dramen Tristan und Isolde, Der fliegende Holländer und Tannhäuser fanden große Publikumsresonanz und überregionales Interesse, ebenso wie Richard Wagners Der Ring des Nibelungen, der zum Ende seiner Amtszeit als Intendant des Staatstheaters Kassel im Zyklus aufgeführt wurde.

Er war Regisseur der Deutschen Erstaufführungen von Sergei Rachmaninows Oper Francesca da Rimini und Jean Sibelius’ einziger Oper Die Jungfrau im Turm (Jungfru i Tornet), der Uraufführung der ersten zypriotischen Kammeroper Manoli! des Komponisten Vassos Arghyrides und der Oper Fackeltanz des dänischen Komponisten Bent Lorentzen.

Seine niederdeutsche Opernparodie Der Hamburger Freischütz oder De Bruutschuss (Buch und Regie) wurde in der Opera stabile der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt, vom Theater Bremen gespielt und von Radio Bremen als Hörspielfassung produziert. Bei Phonogram (Polygram) erschien die Parodie auf Schallplatte.

Im Februar 2003 war Michael Leinert der Regisseur von Donizettis selten gespielter Opera buffa Il borgomastro di Saardam an der Hamburger Kammeroper. Im Oktober 2004 brachte er dort Mozarts Die Hochzeit des Figaro in einer neuen deutschen Textfassung nach Beaumarchais heraus. Dort inszenierte er auch im Oktober 2005 Paisiellos Der Barbier von Sevilla.

Im März 2006 inszenierte Leinert die Oper Hamlet von Ambroise Thomas an der Deutschen Oper am Rhein, mit der Sängerin Marlis Petersen als Ophélie. An der Hamburger Kammeroper hatte am 1. November 2006 seine Inszenierung von Wagners früher Oper Das Liebesverbot in einer Bearbeitung Premiere.

Neben dem „klassischen“ Repertoire hat sich Leinert vor allem für das zeitgenössische Musiktheater eingesetzt mit Inszenierungen der Werke u. a. von Mauricio Kagel, John Cage, Dieter Schnebel, Ingomar Grünauer, Hans-Joachim Hespos, Wilfried Hiller, Hans-Jürgen von Bose. Am Staatstheater Braunschweig inszenierte er 1981 die Deutsche Erstaufführung von Ján Cikkers Das Erdbeben in Chili (nach Heinrich von Kleists gleichnamiger Novelle). Die Opernzeitschrift Orpheus International zeichnete diese Arbeit mit dem Prädikat „Inszenierung des Monats“ aus. Mit Ernst Kreneks Oper Orpheus und Eurydike (Libretto von Oskar Kokoschka) führte Leinert 1993 seine Beschäftigung mit dem Musiktheater des 20. Jahrhunderts fort. 1996 setzte die Zeitschrift Opernwelt seine Inszenierung von Alexander Zemlinskys Sarema (Theater Trier), zusammen mit Händels Tolomeo vom Opernhaus Halle, an die Spitze der erwähnenswerten Opern-Ausgrabungen des Jahres. Leinert war Leiter der Reihe musica nova an den Bühnen Kiel (1970–1974). Danach hat er an zahlreichen deutschen Theatern ein Studio für experimentelles Musiktheater eingerichtet. In München (Bayerische Staatsoper) war er von 1978 bis 1980 zusammen mit Walter Haupt für die Experimentierbühne im Marstall verantwortlich.

Im Schauspiel inszenierte Leinert James Saunders’ Nachbarn und Ein unglücklicher Zufall (Münchner Pressepreis tz-Rose), Schillers Die Jungfrau von Orléans, Gombrowicz’ Yvonne, die Burgunderprinzessin, Racines Phaedra und Goethes Faust I. Am Staatstheater Kassel inszenierte er Nikolaj Koljadas Die Amerikanerin als Deutsche Erstaufführung, die auch in Jekaterinburg gezeigt wurde. Als Regisseur setzte er sich erfolgreich für die Uraufführung von Bernd Giesekings KZ-Stück Breitenauer Wände ein. Im Oktober 2002 war er am Nationaltheater von Zypern (Cyprus Theatre Organisation – THOC) in Nikosia der Regisseur der Uraufführung von Nikos Kazantzakis’ Goethe-Übertragung von Faust. Dort inszenierte er auch im März 2007 Molières Don Juan.

2007 inszenierte Leinert Peter Maxwell Daviess Monodrama The Medium mit Susan Owen-Leinert an der neuen Chamber Opera of Memphis. Leinerts Inszenierungs-Repertoire spannt einen großen Bogen vom ersten erhaltenen deutschen Singspiel Seelewig (Sigmund Theophil Staden) aus dem Jahre 1644 bis zum zeitgenössischen experimentellen Musiktheater, wobei auch die Gattung Operette und vor allem die „Oper für Kinder“ einen wichtigen Platz in seiner Theaterarbeit gefunden haben.