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In Seite Eni (Unternehmen):

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Die Ursprünge des Unternehmens liegen in der 1926 gegründeten Agip (Azienda Generale Italiana Petroli), mit der Italien seine Erdöl- und Gaspolitik lancierte und die Exploration von Kohlenwasserstoffen in Italien und die Zusammenarbeit mit Rumänien, Albanien und dem Irak einleitete. In den darauf folgenden Jahren wurde das Vertriebsnetz Agip eingerichtet, während die Exploration mit wenig Erfolg fortgesetzt wurde, sodass der zum Insolvenzverwalter bestellte Enrico Mattei 1945 beauftragt wurde, die Gesellschaft zu liquidieren. Kurz darauf wurden verschiedene große Erdgasvorkommen in der Poebene entdeckt und die Liquidation der Agip eingestellt.

1953 wurde Eni (Ente Nazionale Idrocarburi) in Mailand gegründet und Enrico Mattei als erster Vorstandsvorsitzender eingesetzt, gleichzeitig wurde Agip in Eni integriert. Mattei kippte das Monopol der größten erdölproduzierenden Gesellschaften und führte eine neue Vertragsformel mit den produzierenden Ländern ein. Diese Formel, die zum ersten Mal Mitte der 1950er Jahre in Ägypten und im Iran eingesetzt wurde, bot den örtlichen staatlichen Behörden eine 50-prozentige Beteiligung an und damit, am Profit aus der Entwicklung der Gas- und Erdölproduktion teilzuhaben.

In den 1950er und 1960er Jahren wurden bedeutende Erdgasvorkommnisse in der Adria entdeckt und in Tunesien mit "El Borma" eines der größten Erdölvorkommnisse Afrikas. Die Expansion erfolgte nebst in Italien v. a. in Afrika, wo in Libyen, Äthiopien und Somalia Tankstellennetze aufgebaut und im Golf von Sues und in Nigeria bedeutende Erdölvorkommnisse entdeckt wurden. In Marokko nahm Eni seine erste Raffinerie in Afrika in Betrieb. 1960 unterzeichnete Eni mit der Sowjetunion einen Vertrag über den Erdölimport nach Italien. Weitere große Erdölvorkommnisse wurden im Iran und im Persischen Golf entdeckt.

In den 1970er Jahren erkannte Eni Erdgas als alternative Energiequelle, um der durch das erste Ölembargo ausgelösten Krise entgegenzutreten, und unterzeichnete Vereinbarungen über den Import von Gas aus der Sowjetunion und den Niederlanden. Von da an wurde Erdgas zum zweiten bedeutenden Standbein, was Eni von den anderen weltgrößten Mineralölunternehmen noch heute unterscheidet. So führte Eni in Italien Tiefbohrungen durch und baute bedeutende internationale Gaspipelines nach Tunesien und Algerien, welche die Gaslieferungen nach Italien sicherten.

In den 1990er Jahren wurden eine Reihe zentraler strategischer Entscheidungen getroffen. So wurde 1992 Eni von einer öffentlich-rechtlichen Anstalt in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und 1995 mit einer IPO die Teilprivatisierung eingeleitet. In vier Tranchen wurden in den Jahren 1995 bis 1998 gesamthaft 63 % des Aktienkapitals am Markt platziert. Die internationale Tätigkeit wurde durch Zukäufe in Algerien, China, Angola, der Nordsee und Ägypten stark ausgebaut. Mit Kasachstan, Aserbaidschan, Nigeria und Angola wurden konzernrelevante Vereinbarungen unterzeichnet. 1999 besiegelte Eni mit Gazprom eine Vereinbarung über den Bau der 1.250 km langen Blue Stream Gaspipeline, die Russland über das Schwarze Meer mit der Türkei verbindet.

Eni expandierte nach der Jahrtausendwende mit den Zukäufen der im Bereich Exploration und Produktion tätigen British Borneo und Lasmo weiter. Ebenfalls wurde die Konzernstruktur reorganisiert. Weitere Projekte waren die Wiederaufnahme der Exploration und Produktion in Saudi-Arabien, die Förderung aus dem kurz zuvor entdeckten großen Vorkommens Kashagan und der Start des Western Libya Gas Project. Weiter hat sich Eni Explorations-Lizenzen in Nord Alaska und Indien gesichert und 2006 mit Gazprom ein Abkommen unterzeichnet, das Eni die Gaslieferung aus Russland bis 2035 garantiert und Gazprom den Eintritt in den italienischen Markt erlaubt. Neben Erdöl und Erdgas wuchs die Sparte Energiegewinnung zum dritten starken Standbein von Eni.

1999 wurde EniChem in Syndial umbenannt, wobei die Bereiche, die nicht zur Petrochemie gehörten, im Jahr 2002 an Polimeri Europa übertragen wurden. Syndial trägt bis heute an den Altlasten des Chemiekonzerns. So verurteilte 2008 ein Turiner Gericht das Unternehmen zu einer Geldbuße von 1,9 Milliarden Euro wegen der Einleitung von DDT in den Lago Maggiore in den Jahren 1990 bis 1996.[1]

Umsatz und Gewinn haben sich von 1997 bis 2006 von 31,3 Mrd. Euro auf 86,1 Mrd. Euro beziehungsweise von 2,6 Mrd. Euro auf 9,2 Mrd. Euro etwa verdreifacht, womit Eni in die Top-20 der umsatzstärksten Weltkonzernen aufgestiegen ist und trotz der rund 30-prozentigen Staatsbeteiligung eines der profitabelsten Unternehmen der Welt wurde. Die Aktien von Eni haben zwischen dem Börsengang Ende 1995 bis 2007 unter Berücksichtigung der ausgeschütteten Dividenden über zwölf Jahre hinweg im Plus geschlossen, der Wert der Aktien inklusive der ausgeschütteten Dividenden in dieser Zeit versechsfachte sich. Mit der Finanzkrise wurde dem ein Ende gesetzt.

Seit Anfang der 2000er Jahre hat Eni durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Geschäftspartnern und Forschungseinrichtungen eine an erneuerbarer Energie orientierte Energiewende gestartet. 2008 hat sie mit der MIT (Massachusetts Institute of Technology) eine Vereinbarung über Energieforschung abgeschlossen, um moderne Solartechnologien zu entwickeln.[2] Aus der Vereinbarung hat die Gründung der Eni-Mit Solar Frontiers Center gefolgt.[3] Eni ist auch Hauptgesellschafter der amerikanischen Commonwealth Fusion Systems (CFS), die gerade versucht, in Zusammenarbeit mit der MIT einen Fusionsreaktor vom Typ Tokamak, eine toroidale Kammer, zu bauen, der viel kompakter und günstig als andere vorhandenen Projekte, wie der internationale Reaktor ITER, ist.[4] Im September 2021 wurde der erste Test erfolgreich durchgeführt, für den Hochtemperatursupraleiter angewendet wurden, um nachhaltige Energie zu erzeugen.[5]

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