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In Seite Germanisches Neuheidentum:

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Insbesondere im angloamerikanischen Sprachraum unterscheidet man zwischen universalist- und folkish-Ásatrú.

Anhänger des Universalismus sind der Überzeugung, dass das Ausleben des Ásatrú eine Willensentscheidung sei und somit unabhängig von nationaler und ethnischer Zugehörigkeit jede oder jeder diesen Glauben annehmen könne.

Anhänger des ethnischen bzw. völkischen Zweiges (engl. folkish) hingegen vertreten die Ansicht, dass Ásatrú die ethnische Religion der Germanen ist. Religion ist ihrer Meinung nach eine Frage der Vererbung und des Blutes. Hier bestehen mögliche Anknüpfungspunkte des Rechtsextremismus. Dies wird von vielen Anhängern jedoch zurückgewiesen, da es ihnen fern läge, andere Ethnien zu diskriminieren, die dementsprechend ihre überlieferte Religion ausleben sollten. Einige Gruppen betreiben diesbezüglich auch eigene als Aufklärung verstandene Projekte, die in der Szene kontrovers diskutiert werden, so zum Beispiel das Ariosophie-Projekt der Nornirs Ætt oder die Schriften des Rabenclans.

Die Einteilung in die universalistische oder ethnische/völkische Ausrichtung ist definitorisch problematisch und auch unter den Anhängern der Ásatrú stark umstritten. So wurde zum Beispiel eine dritte Strömung definiert: Das tribalist-Ásatrú, welches sich auf die kulturelle Komponente der germanischen Überlieferung bezieht und sich von ethnischen Merkmalen einerseits und weltweitem Anspruch andererseits abgrenzt. Von vielen Praktizierenden des Ásatrú wird jegliche Unterteilung als nicht anwendbar zurückgewiesen.

Im August 2014 hat sich der isländische Ásatrúarfélagið in einer Stellungnahme klar gegen jegliche Vereinnahmung durch rassistische oder militaristische Strömungen gestellt.[1] In einem Interview mit der Tageszeitung Vísir hat sich Hilmar Örn Hilmarsson dezidiert auf Stephen McNallen bezogen, dessen Ideen als „arisches Christentum“ und „Nazichristentum“ verurteilt und betont, dass derartige Ansichten weder mit dem Ásatrúarfélagið noch mit dem in Island praktizierten Ásatrú vereinbar sind.[2]