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In Seite Aortendissektion:

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Mit Blick auf die Gefährdung des Patienten und die therapeutischen Konsequenzen hat sich eine strikte Unterscheidung zwischen Aortendissektionen mit und ohne Beteiligung der Aorta ascendens durchgesetzt. Die heute gebräuchlichen Klassifikationen sind an diesem Kriterium orientiert.

1965 schlug der US-amerikanische Chirurg DeBakey eine Einteilung in drei Kategorien (Typ DeBakey I bis III) vor. Beim Typ I sind sowohl die Aorta ascendens als auch die Aorta descendens betroffen, beim Typ II nur die Aorta ascendens und beim Typ III nur die Aorta descendens.

Um die Gefährdung des Patienten und die wichtigsten therapeutischen Schritte unmittelbar aus der Klassifikation ableiten zu können, wurde diese Einteilung 1970 von Daily und Mitarbeitern von der Stanford University noch vereinfacht. Sie fassten die Typen DeBakey I und DeBakey II zusammen und unterschieden nur noch, ob die "Entry" im Bereich der Aorta ascendens (Typ Stanford A oder proximale Dissektion) oder distal der linken Arteria subclavia liegt (Typ Stanford B oder distale Dissektion). Diese Klassifikation hat sich heute am weitesten durchgesetzt.

Umstritten ist noch, wie das von vielen als „Vorstufe“ oder „enge Verwandte“ der Aortendissektion betrachtete intramurale Hämatom (IMH) und das penetrierende Ulkus einzuordnen sind. Das IMH wird oft als Dissektion angesehen und bezeichnet. In den westlichen Ländern besteht auch Einigkeit, es wie eine Dissektion zu behandeln. In asiatischen Ländern wird zwischen beiden strikter getrennt und für das IMH eine eher konservative Therapie befürwortet, da es häufiger zu Spontanheilungen kommt.

Eine 1989 vorgeschlagene und 2001 von einer Arbeitsgruppe der European Society of Cardiology (ESC) übernommene Klassifikation umfasst auch solche Veränderungen der Aorta, die zwar keine Dissektion im klassischen Sinn sind, ihr aber ähneln oder vorausgehen. Zwar hat sich diese Klassifikation in der klinischen Routine bislang nicht durchgesetzt, durchaus aber eine gemeinsame Betrachtung dieser in vielerlei Hinsicht ähnlichen Erkrankungen der Aorta. Der zunehmend gebräuchliche Ausdruck „Akutes Aortensyndrom“[1] fasst Aortendissektion, intramurales Hämatom, Aortenulkus und Ruptur eines Aortenaneurysmas zusammen.

Als akut wird eine Dissektion bezeichnet, wenn ihre Symptome nicht länger als 14 Tage bestehen. Andernfalls spricht man von einer chronischen Dissektion.