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In Seite Hofzug Kaiser Wilhelms II.:

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Der Hofzug wurde für Kaiser Wilhelm II. mindestens 500 Mal eingesetzt.[1] Diese häufige Nutzung und die ständigen Reisen des „Reisekaisers“ – er verbrachte mindestens neun Monate des Jahres außerhalb seiner Residenzstädte Berlin und Potsdam – reizte auch zu Kritik. So wurde, in Anlehnung an den Beginn des Textes der ersten Strophe der deutschen Kaiserhymne, die Spottversion „Heil Dir im Sonderzug …“ kolportiert.[2]

Über die Reisen des Kaisers hinaus wurde der Zug z. B. auch für getrennte Reisen der Kaiserin, genutzt. Der Hofzug verkehrte nach einer eigenen Betriebsordnung, den „Vorschriften für die Reisen Höchster und Allerhöchster Herrschaften“, zuletzt vom 1. April 1907.[3] Aus Sicherheitsgründen lief als Knautschzone für den Fall eines Auffahrunfalls zwischen der Lokomotive und Zug immer ein Packwagen. Angesichts der extrem starken Überwachung solcher Fahrten verwundert es nicht, dass kaum Zwischenfälle bekannt sind. Es wird von einem Heißläufer am Küchenwagen (Nr. 8) berichtet, der sich am 24. August 1891 ereignete. Der Wagen musste im Bahnhof Luckenwalde aus dem Zug herausrangiert werden, was zu einer Verspätung von 75 Minuten führte, worüber der Kaiser „sehr ungehalten“ gewesen sei.[4] Am 12. September 1896 ereignete sich der wohl dramatischste Unfall, als ein Schnellzug die an zweiter Stelle eingereihte Lokomotive des im Bahnhof Löbau (Sachs) stehenden Hofzugs rammte.

Im Ersten Weltkrieg verkehrte der Hofzug – in anderer Zusammensetzung als zu Friedenszeiten – unter der Bezeichnung „Zug der O.H.L.“ (Obersten Heeresleitung). Zur Tarnung wurde der Zug grün gestrichen. Der Kaiser nutzte ihn zum letzten Mal auf deutschem Boden Ende Oktober 1918 für seine als Flucht nach Spa bezeichnete Abreise aus dem Neues Palais in Potsdam, bei einer Fahrt von Kassel über Paderborn und Essen (wo er vor Arbeitern der Friedrich Krupp AG sprach) nach Spa, wo die OHL logierte. Nachdem in Berlin die Republik ausgerufen worden war, übernachtete der (nunmehr abgesetzte) Kaiser in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1918 im Hofzug, der sich morgens um 5 Uhr in Richtung auf die Grenze der neutralen Niederlande in Bewegung setzte. Einige Mitglieder von Wilhelms Entourage folgten in Autos. Aus Sorge, der auffällige Zug könnte angegriffen werden, stieg Wilhelm nach wenigen Kilometern in La Reid südlich von Theux in eines der Autos um, von denen man die kaiserlichen Standarten entfernt hatte. Auf dem Bahnsteig im niederländischen Grenzort Eijsden wartete er stundenlang auf die Gewährung zur Aufnahme ins Exil. Der Hofzug wurde zwischenzeitlich in Rotterdam abgestellt, die Niederländer schickten den Zug im März 1919 zurück nach Potsdam.