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In Seite Theodor Schneider (Priester):

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1741 ging Theodor Schneider schließlich als Missionar nach Nordamerika (Pennsylvania). Er war der erste deutsche katholische Priester auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika. Hier gründete er die erste deutsche katholische Gemeinde mit Goshenhoppen (heute Bally, Pennsylvania) als Missionsstation. Unter anderem war er dort auch als Lehrer und Arzt tätig.

Leider ist von ihm kein Bild bekannt. Pater Ferdinand Steinmeyer, sein ihm in Freundschaft verbundener Ordensbruder in Pennsylvanien, beschreibt das Aussehen Pater Schneiders folgendermaßen: „Er hatte eine überdurchschnittliche und aufrechte Körpergestalt, ein gesundes, starkes Äußeres, kräftige, feste und vollzählige Glieder, eine hohe Stirn, helle, glatte und gerötete Wangen und einen angenehmen und heiteren Gesichtsausdruck.“

Msgr. John Carroll, ab 1789 der erste katholische Bischof von Nordamerika, urteilt über den Pfälzer Missionar: „Unter großen Mühsalen und Entbehrungen begannen Pater Schneider u. Pater Wappeler ihr segensreiches Werk. Beide waren Männer von ungewöhnlichem Wissen und einem ungemessenen Eifer. Schneider zudem ein Mann von großer Geschäftsgewandtheit, vollendeter Klugheit und ungemessener Großherzigkeit.“

Schneiders Seeleneifer, seine Nächstenliebe, seine Freundlichkeit gegenüber jedermann, sein unerschrockener Mut und seine Geschäftstüchtigkeit werden allgemein als herausragende Wesenszüge überliefert. Die von ihm in Goshenhoppen gegründete Schule St. Aloysius Academy gilt heute als älteste katholische Schule der USA, seine Kirche als drittälteste katholische in USA und als älteste Pennsylvaniens. Pater Schneider sandte Missionsbriefe nach Hause, die hier gedruckt und verbreitet wurden. Sie warben gleichzeitig für die Bedürfnisse der Mission. Kurfürst Carl Theodor war persönlich mit Pater Schneider bekannt und befreundet. Man mutmaßt, dass der Jesuit einst als Lehrer des späteren Kurfürsten fungierte. Als Zeichen seiner Wertschätzung ließ ihm Carl Theodor ein Gemälde vom letzten Abendmahl mit persönlicher Widmung in die USA übersenden, das bis heute in der von Pater Schneider in Goshenhoppen bei Bally (Pennsylvania) gegründeten Kirche hängt.

Pater Theodor Schneider starb am 10. Juli 1763 auf seiner Missionsstation Goshenhoppen und wurde in seiner Kirche beigesetzt. Sein Grab vor dem alten Hochaltar der Missionskirche (jetzt St. Pauls Kapelle innerhalb des erweiterten Gotteshauses) blieb erhalten. Die einfache Grabplatte trägt die Inschrift: „Hic jacet Rev. Theodorus Schneider, S.J., Missionis hujus fundator. Obiit 10. Juli 1764. Aetatis 62, Missionis 24. R. I. P.“ (Übers.: Hier ruht Hochw. Theodor Schneider, Mitglied der Gesellschaft Jesu, Gründer dieser Missionsstation. Er starb am 10. Juli 1764 im 62. Lebensjahr und im 24. Jahr der Mission. Möge er in Frieden ruhen.).

Ca. 100 Jahre später kam auf Pater Schneiders Missionsstation der junge Pfälzer Lehrer Karl Heinrich Heichemer aus Grünstadt (1836–1893) mit dem Jesuitenorden in Kontakt. Der Emigrant fungierte zunächst als Lehrer an der St. Aloysius Academy, trat 1867 als Novize in den Jesuitenorden ein und erhielt 1875 die Priesterweihe.

Im Jahr 2003 veröffentlichte der Pfälzer Heimatgeschichtler Norbert Kästel eine Biographie über Pater Theodor Schneider anlässlich seines 300. Geburtstages.