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In Seite Altruismus:

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Die Unterscheidung zwischen Ethik und Moral oder Moralphilosophie ist umstritten. Für das Thema Altruismus scheint es sinnvoll, folgende Differenzierung zu machen. Das ethische Handeln ist bewusst um seine Qualität als gut oder richtig besorgt, jedenfalls solange es noch nicht in Gewohnheitshandeln oder Handeln nach gewonnenen Überzeugungen übergegangen ist. So ist etwa das Handeln für das Wohl von Tieren meist von ethischem Charakter. Die moralische Komponente hingegen fehlt typischerweise, denn diese beruht auf dem Geltungscharakter der Güte oder Richtigkeit von Handlungen. Vegetarismus aber z. B. hat jedenfalls in unserer Kultur diesen Geltungscharakter nicht. Mit dem ethischen Handeln kann jedoch ein Geltungsanspruch verbunden sein. Das moralische Handeln hingegen beruht ganz wesentlich auf solcher Geltung des Guten oder Richtigen. So gibt es eine ganz selbstverständliche Zuwendung der älteren Generationen zu den Kindern im Allgemeinen. Ein entsprechendes Handeln muss nicht erst noch ethisch qualifiziert sein. (Ein erwachsener Mensch braucht nicht darüber nachzudenken, ob es richtig oder gut ist, ein Kind, das Angst hat, über die Straße zu gehen, an die Hand zu nehmen.) Moralische Geltung enthält das Potential, in Rechtsgesetze überzugehen. Dies ist z. B. bei den Tierschutzgesetzen der Fall: ein ursprünglich ethisches Verhalten gegenüber Tieren erlangte allgemeine Geltung und hat inzwischen moralischen Charakter.

Im Folgenden werden einige der wichtigsten Ethiken kurz vorgestellt, soweit sie Altruismus (oft nicht unter Verwendung dieses Wortes) zum Gegenstand haben. Wenn zwar die meisten Ethiker Altruismus im Allgemeinen für „besser“ halten als Egoismus, so darf doch nicht übersehen werden, dass es auch Ethiken gibt, die den Egoismus vertreten. Der wohl bekannteste Vertreter eines ethischen Egoismus ist Nietzsche.

Eine große Kritikerin des philosophischen Altruismus ist die Philosophin und Schriftstellerin Ayn Rand, welche mit ihrer Philosophie des Objektivismus den Altruismus als eine moralische Doktrin, die Selbstlosigkeit und Selbstopferung als höchste Tugenden preist und das Wohl eines Kollektivs über das eigene stellt und wird als eine selbst-destruktive Idee abgelehnt, welche jegliche Form der Selbstinteresse und entsprechend der Selbsterhaltung widerspricht.[1] In ihren philosophischen Romanen wie Anthem, The Fountainhead und Atlas Shrugged sowie nicht-fiktionale Werke stellt sie den Zusammenhang zwischen altruistischen Ideen für die Rechtfertigung von totalitären Staaten und Ideologien her.[2]

Der ethische Egoismus ist nicht zu verwechseln mit Bemühungen, den Notwendigkeiten des Selbsterhalt, einem „wohlverstandenen“ oder „berechtigten“ Eigeninteresse, einem gewissen „gesunden“ Egoismus Gewicht zu geben, um überzogene altruistische Neigungen, (An-)Forderungen oder (Selbst-)Ansprüche (z. B. Helfersyndrom), zu kompensieren.