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In Seite Wilhelm Frick Buchhandlung:

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Wilhelm Johann Carl Frick (18. November 1843 – 8. November 1886) wurde in Charlottenthal bei Güstrow in Mecklenburg geboren. Früh elternlos geworden, erhielt er durch seine Pflegeeltern eine sorgfältige Erziehung und trat dann als Lehrling in die Stillersche Hofbuchhandlung in Rostock ein. 1864 verließ er seine Heimat und nahm in der Hofbuchhandlung von Credner in Prag eine Stelle als Gehilfe an, in welcher er auch dann noch blieb, als Credners Nachfolger Satow das Geschäft erwarb.

Schon während seiner Lehrzeit hatte er die Redaktion des »Stenographischen Unterhaltungsblattes« übernommen.

1867 zog Frick nach Wien, um in der Firma Tendler & Comp. die alleinige Leitung des Sortiments zu übernehmen.

Georg Paul Faesy, 1844 in Zürich geboren, 1887 in Wien gestorben, erhielt seine buchhändlerische Ausbildung bei Schulteß in Zürich, Nürnberg, Leipzig und Prag. Bei Credner in Prag hatte er Frick kennengelernt.

Als im Jahre 1868 – nur ein Jahr nach Fricks Übersiedlung nach Wien – die Firma Tendler infolge von Verlagsspekulationen schließen musste, war für Frick der Zeitpunkt gekommen, ein Feld selbständiger Wirksamkeit zu suchen. Hierzu bot ihm die Vereinigung mit G. P. Faesy Gelegenheit, mit welchem er am 26. Oktober 1868 unter der Firma Faesy & Frick am Graben 22 eine Sortimentsbuchhandlung eröffnete.

Die Herausgabe eines größeren landwirtschaftlichen Fachkataloges und die Gründung eines land- und forstwirtschaftlichen Literaturblattes, woran sich der Verlag der »Mittheilungen des k. k. Ackerbau-Ministeriums« und eine Anzahl von landwirtschaftlichen Schriften reihte, schufen dem landwirtschaftlichen Sortiment eine feste Grundlage. Diese Sparte entwickelte sich bald zu ungeahnter Ausdehnung mit Kunden in ganz Österreich. Als zweites Standbein spezialisierte sich Faesy & Frick erfolgreich auf fremdsprachige (besonders französische, englische und italienische) Literatur.

1872 erhielt die Firma den Titel eines k.u.k Hoflieferanten. In dasselbe Jahr fällt das Erscheinen des mit Geschick zusammengestellten und mit großem Beifall aufgenommenen ersten »Illustrierten Lagerkataloges«, einer damals noch neuen Erscheinung.

In den Jahren 1875–76 begann die Gründung des Zeitschriftenverlages: das Oesterreichische landwirtschaftliche Wochenblatt, das Centralblatt für das gesammte Forstwesen, die Wiener Obst- und Gartenzeitung (später mit dem Organ der Gartenbaugesellschaft vereinigt).

1886 erfolgte die Gründung von Fricks Rundschau, die ebenfalls von bestem Erfolge begleitet war.

1875 übersiedelte die Buchhandlung in größere Räumlichkeiten im neugebauten Haus Graben 27. 1877 und 1878 wurden der Firma durch die Übernahme der österreichischen Weltausstellungsberichte von Philadelphia und Paris neue, bedeutende Verlagsobjekte zugeführt.