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In Seite Kontroversen um die Bibel:

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  • Die Unausweichlichkeit der Sünde platziere den Menschen in eine Situation, in der er unentrinnbar von der göttlichen Erlösung abhängig ist. So erzeuge die Bibel die Notlage selbst, für die sie sodann die Lösung anbiete. In den Augen der Kritiker existiere die Notlage aber nicht wirklich, sondern werde den Gläubigen über das biblische „Konzept“ der Sünde erst eingeredet. Dadurch, dass die religiösen Autoritäten mit Hilfe der Bibel sowohl festlegten, was Sünde sei, als auch die einzige Möglichkeit der Erlösung anböten, so argumentieren sie, würden sie die Gläubigen in einer emotionalen Abhängigkeit halten, die letztlich als ein Instrument der Kontrolle und Herrschaft eingesetzt werden könne. Ein prominentes Beispiel dafür sei etwa der Ablasshandel der katholischen Kirche.
  • Die Vorstellung, man könne durch ein Opfer, gar ein Menschenopfer, einen Gott gnädig stimmen und so seine eigenen Interessen befördern, wird als archaisch abgelehnt (2 Kön 3,24–27 ).
  • Die Vorstellung, ein liebender Vater-Gott könne seinen eigenen Sohn der Folterung und Hinrichtung ausliefern, wird als absurd abgelehnt – auch wenn dieser danach vom Tode aufersteht. Es wird auch nicht akzeptiert, dass damit ein Erlösungseffekt verbunden sein soll, zumal ein allmächtiger Gott ja sicher auch unblutigere Mittel zur Erlösung hätte finden können.
  • Gott hätte die Menschen von vornherein so schaffen können, dass sie der Sühne durch ein solches Opfer überhaupt nicht bedurft hätten.
  • Es sei auch inkonsequent, den Menschen durch das Opfer des Gottes-Sohnes die Erlösung vorab pauschal zu gewähren und andererseits dennoch von ihnen das fromme und nicht-sündige Leben abzuverlangen, das im Prinzip das Alte Testament auch schon vor Christi Kreuzigung forderte. Der Vorteil, der sich aus dem Kreuzestod ergebe, nachdem die abschließende Bewertung ja ohnehin erst am Jüngsten Tag erfolge, sei nicht zu erkennen.
  • Mit Hinweis auf das stellvertretende Leiden Christi werde dem Gläubigen angesichts seiner eigenen unausweichlichen Sündhaftigkeit ein Schuldkomplex vermittelt, der ihn nicht selten das ganze Leben hindurch begleite und seine psychische Entfaltung behindere.[1]
  • Die Idee einer Erbsünde bzw. der prinzipiellen Sündhaftigkeit des Menschen sei grundsätzlich eine widersprüchliche Vorstellung. Denn einerseits impliziere sie Schuld, andererseits aber könne bei einer Vererbung (oder Weitergabe) bzw. einer prinzipiellen Sündenhaftigkeit des Menschen dieser für die vermeintliche Sündhaftigkeit nicht verantwortlich gemacht werden.