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In Seite Kolumbien:

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Der Konflikt, der zur Unabhängigkeit von Spanien führte, fand in Kolumbien zwischen 1810 und 1819 statt. Er begann damit, dass am 20. Juli 1810 eine Gruppe von Kreolen zu dem Spanier José González Llorente in Bogotá ging, vorgeblich um von ihm eine Blumenvase zu leihen. Als Llorente dies verweigerte, kam es zu einer Schlägerei (bekannt als „el grito“). Auch der Begriff „El Florero de Llorente“ („die Blumenvase von Llorente“) ist geläufig.

Die zunehmende Herausbildung einer selbstbewussten Oberschicht in den Kolonien in Kombination mit der Schwächung Spaniens zur Zeit Napoleons begünstigte die Konstituierung einer Unabhängigkeitsbewegung. Nach dem erfolgreichen Unabhängigkeitskampf in Venezuela vereinte Simón Bolívar nach zahlreichen Schlachten (u. a. Pantano de Vargas, Puente de Boyacá) die beiden Länder zum unabhängigen Großkolumbien im Jahr 1819. Daraufhin schloss sich auch Ecuador im Jahr 1825 dem neugegründeten Staat an.[1]

1821 wurde Simon Bolivar zum Präsidenten gewählt. Während seiner Amtszeit versuchte er erfolglos, die völlige Abschaffung der Sklaverei durchzusetzen. Die Macht der Großgrundbesitzer war zu groß, um die Sklaverei per Gesetz abzuschaffen. Erst in den 1850er Jahren gestatteten die Großgrundbesitzer die Abschaffung der Sklaverei. Das Motiv war allerdings, dass eine „freie“ zu einem sehr niedrigen Lohn beschäftigte Arbeitskraft dauerhaft noch billiger war.[2]

1830, nach Bolívars Tod, zerfiel die Föderation, auch weil Bolívars Versuche gescheitert waren, Peru und Bolivien zu gewinnen. Ecuador und Venezuela erklärten sich für unabhängig. Panama und Kolumbien bildeten Neugranada. Darüber hinaus gab es bürgerkriegsähnliche politische Konflikte zwischen Liberalen und Konservativen. Die Liberalen wollten einen Bundesstaat und rekrutierten sich aus dem Bürgertum der Handelsstädte. Die Konservativen wollten einen starken Zentralstaat und entstammten der Schicht der Großgrundbesitzer. 1863 setzten die Liberalen eine Verfassung durch und nannten den föderalen Staat Vereinigte Staaten von Kolumbien. 1886 erließen die Konservativen eine Verfassung, in der Kolumbien wieder einen Zentralstaat, die heutige „Republik Kolumbien“, bildete. Kolumbien war die erste Demokratie Lateinamerikas und die zweite in Amerika nach den USA.

Erst 1886 gelang es, Kolumbien in einer zentralistisch geführten Republik zu einigen. Diese Republik wurde bereits 1898 erneut auf eine Probe gestellt, als sich die anhaltenden internen Konflikte im „Krieg der Tausend Tage“ entluden. Zwischen 1899 und 1902 kämpften die oppositionellen Liberalen gegen die konservative Zentralregierung, ohne dass eine der beiden Seiten einen klaren Sieg erringen konnte. Der verheerende Konflikt (über 100.000 Tote) wurde schließlich durch einen Friedensvertrag entschärft, der den Liberalen eine zukünftige Regierungsbeteiligung sichern sollte. Nichtsdestoweniger blieb die „konservative Hegemonie“ (seit 1886) noch bis 1930 erhalten. Wesentlich schwerwiegender als die materiellen Verluste des Krieges war jedoch dessen außenpolitisches Nachspiel. So nutzten die USA im Jahre 1903 die Schwäche Kolumbiens aus, um ihre geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen in Zentralamerika durchzusetzen. Für den US-Präsidenten Theodore Roosevelt (1901–1908) war der Bau eines Kanals über die Landenge von Panama ein militärisches Gebot. Eine Abspaltung begünstigend war auch, dass der Isthmus nur schlecht in den kolumbianischen Zentralstaat integriert war und die dort ansässige Kaufmannsoligarchie sich von Bogotá bevormundet und übergangen fühlte. Zuvor hatte der kolumbianische Senat den von den USA forcierten Bau des Panamakanal unter Verweis auf einen drohenden Souveränitätsverlust abgelehnt, woraufhin die Vereinigten Staaten durch eine militärische Intervention im Einvernehmen mit der panamaischen Separationsbewegung die Abspaltung und die anschließende Konstituierung des Isthmusdepartements als unabhängigen und eigenständigen Staat erzwangen. Kolumbien war derart geschwächt aus dem „Krieg der Tausend Tage“ hervorgegangen, dass es die von den USA durch einen militärischen Eingriff ermöglichte Sezession Panamas widerwillig akzeptieren musste.[3]

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte Kolumbien eine wirtschaftliche Blütezeit. In den 1920er Jahren machte Kaffee bis zu 90 Prozent der kolumbianischen Exporte aus und ermöglichte es dem Land, in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu investieren und die staatlichen Institutionen zu stärken. Die Schattenseite dieses Booms waren zunehmende soziale Spannungen zwischen einer reicher werdenden Oligarchie und einer verarmenden Landbevölkerung. Bis 1929 gedieh die Wirtschaft mit bis dahin unerhörten jährlichen Wachstumsraten. Nach dem „schwarzen Freitag“ 1929 kam es zur Krise und 1930 zum Regierungswechsel. Die Liberalen brachten dem Land eine Bodenreform und die Industrialisierung. Die Ermordung des linkspopulistischen Präsidentschaftskandidaten Jorge Eliécer Gaitán am 9. April 1948 in Bogotá war der Funke, der das Pulverfass zur Explosion brachte. Der bereits seit 1946 in ländlichen Gebieten zwischen Liberalen und Konservativen tobende Bürgerkrieg (La Violencia) wurde nun auch in die Städte getragen.