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In Seite Ein Herz und eine Seele:
"Ein Herz und eine Seele wurde von Wolfgang Menge – ebenso wie die US-amerikanische Fernsehserie All in the Family (1971–1979) – nach dem Vorbild der britischen Serie Till Death Us Do Part (1965–1975) entwickelt. Deren Schöpfer Johnny Speight wurde aus rechtlichen Gründen daher im Abspann von Ein Herz und eine Seele genannt. Menge passte das Format den deutschen Verhältnissen (SPD-Regierung, Nachwehen der Studentenrevolte) entsprechend an, übernahm aber die Namen der Figuren aus Till Death Us Do Part: Alfred heißt im Original Alf, Michael heißt Mike, Else und Rita haben in beiden Serien denselben Namen. Auch die anrufbare Telefonzelle wurde aus der Vorlage übernommen, obwohl es diese in Deutschland zu dieser Zeit noch nicht gab. Die Erklärung dazu in der ersten Folge Das Hähnchen: Herr Fechner, ein Postmitarbeiter, habe die Telefonzelle für die Nachbarschaft so eingestellt. Gleiches in der 13. Folge Der Ofen ist aus – der Farbversion der Folge Das Hähnchen: Hier trug der Postmitarbeiter den Namen Burdenski.
Fernsehgeschichtlich bedeutsam war indes die Übernahme des Sitcom-Formats ins deutsche Programm. Auch war es die erste Fernsehserie, die sich mit dem politischen Geschehen der damaligen Zeit auseinandersetzte. Die kammerspielartige Serie arbeitete mit einem Minimum an handelnden Personen.
Die derbe Sprache und die zotigen Gags wie auch die ideologische Polarisierung der Protagonisten mit Bezug auf die aktuelle politische Lage waren für das Fernsehen noch ungewohnt; nach anfänglicher Kritik erfreuten sie sich jedoch bald großer Beliebtheit. Die Resonanz auf die Serie war gespalten; ein Teil der Zuschauer sah in der Serie eine Satire auf den spießigen Kleinbürger und die Figur Alfred als Anhäufung negativer Eigenschaften. Einige fühlten sich durch Alfred Tetzlaff aber in ihrer reaktionären Sichtweise bestärkt und hielten hoch, dass Alfred all das sagte, was sonst keiner auszusprechen wagte.[1]
Der damalige Postminister Horst Ehmke bezeichnete in einer Bundestagsdebatte im Februar 1974 den CDU-Politiker Alfred Dregger als „Ekel-Alfred“.
1974 erschienen im Rowohlt Verlag drei Taschenbücher mit den Texten aus jeweils zwei Folgen.
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