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In Seite Vulgärlatein:

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Die lautgesetzlichen Veränderungen im Vulgärlatein bewirkten verschiedene Zusammenfälle im Bereich der Flexionsendungen, indem etwa auslautendes m stumm wurde sowie kurzes a mit langem ā und kurzes u mit langem ō zusammenfiel. Die nachfolgenden Tabellen vergleichen den Zustand des klassischen Lateins mit demjenigen des Vulgärlateins und fügen je eine spätere Varietät hinzu, um die Fortentwicklung anzuzeigen.

Dieser starke Kasussynkretismus (Zusammenfall der Endungen) bewirkte eine zunehmende Umschreibung der syntaktischen Verhältnisse mittels Präpositionen. Vulgärlatein entwickelte sich damit von einer synthetischen Sprache zu einer analytischen.

Der Genitiv starb gemäß Wilhelm Meyer-Lübke im dritten nachchristlichen Jahrhundert aus und wurde durch die dem Nomen vorangestellte Präposition de ‚von‘ ersetzt. Der Dativ hielt sich länger, wurde aber ebenfalls durch eine Präpositionalkonstruktion ersetzt, nämlich mit ad ‚zu‘. Von dieser Entwicklung wurden die Personalpronomen weniger betroffen, und sie behielten oft ihre eigenständigen Formen bei. So wurde der Ablativ mēcum ‚mit mir‘ im Spanischen zu conmigo. Das Rumänische hat komplexe Flexionen für den Genitiv/Dativ -e(i) -(l)ui -(l)or -uri.

In den west- und inselromanischen Sprachen (Ibero-, Gallo- und Rätoromanisch sowie Sardisch) wurde dieses System in späterer Zeit dahingehend neu funktionsfähig gemacht, indem das im Vulgärlatein lautgesetzlich erhaltene -s im maskulinen Nominativ Singular schwand und das im Akkusativ Plural lautgesetzlich erhaltene -s auf den Nominativ Plural übertragen wurde. Damit erhielten die west- und inselromanischen Sprachen ein System „Singular ohne -s“ versus „Plural auf -s“; vgl. neufranzösisch Singular generell la rose, le mur versus Plural generell les roses, les murs. In den italoromanischen Sprachen hingegen verschwand das -s des maskulinen Nominativ Singulars ebenfalls, im Plural wurden hingegen die Formen des Nominativs verallgemeinert, vgl. neuitalienisch Singular generell la rosa, il muro vs. Plural generell le rose, i muri. Im Balkanromanischen schließlich haben sich sowohl Kasusendungen im Genitiv/Dativ als auch die Formen des lateinischen Nominativ Plural erhalten.

Nach abweichender Erklärung setzt das Italoromanische das auslautende -s des Akkusativs Plural in einer Zwischenstufe ebenfalls voraus. Hingegen wird ein auslautendes -s des Lateinischen im Italienischen zu -i vokalisiert. Der Weg wäre somit muros > *muroi > muri.