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In Seite Heftroman:

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Diese Art der Literatur hat sich schon früh verbreitet. Zunächst druckte man die so bezeichneten „Volksbücher“ auf billigem, manchmal löschblattartigem oder dünnem Papier und verkaufte danach das Produkt für wenig Geld auf Jahrmärkten. Diese Volksbücher boten Kindern und Erwachsenen humorvolle und lehrende, spannende und traurige Erzählungen, dienten der Erbauung ebenso wie der Unterhaltung und deckten so eine breite Themenpalette ab.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts lassen sich Heftromane in Form meist wöchentlich erscheinender Druckerzeugnisse auf dem Buch- und Zeitschriftenmarkt in den meisten Ländern Europas und in Nordamerika finden. In England und Nordamerika wurden sie analog zum deutschen Begriff als Penny Dreadfuls oder Dime Novel bezeichnet, in Deutschland wurden im 19. Jahrhundert auch die Begriffe Eisenbahnliteratur oder (seitens der Verlage) Conversations- und Reiseliteratur verwendet. Groschenromane erschienen zunächst im „Großformat“ (Quart), später im Oktav- oder Duodezformat. Dem Druckbogen entsprechend hatten sie einen Umfang von 24 oder 32 Seiten, später auch von 50 bis 100 Seiten.[1] Die Hefte waren teilweise reich illustriert. Auffällig war ein farbiges Titelbild, das eine dramatische Szene darstellte und mit einer reißerischen Unterzeile versehen war. Im anglo-amerikanischen Sprachraum hat sich ferner die Bezeichnung Pulp Fiction durchgesetzt, die auf die minderwertige Papierqualität der Hefte hinweist.

Die Jahre zwischen 1905 und 1914 waren die Blütezeit des deutschen Heftromans. Weder vor dieser Zeit noch danach hat es so viele Heftromanreihen und vergleichbar hohe Auflagen gegeben. In dieser Zeit konnten sich die Heftromane mit ihren Serienhelden endgültig durchsetzen. Vor 1914 erschienen in Deutschland rund 100 Heftreihen. Dabei dominierten drei Verlage: der Verlag für Volksliteratur und Kunst (Berlin), der Dresdner Roman Verlag und der Verlag für moderne Lektüre (Berlin).

Als weitere Vorläufer der Groschenhefte können die „Collectionen“ oder „Bibliotheksreihen“ genannt werden. Geschrieben wurden und werden sie meist von Autoren, die anonym oder unter einem Pseudonym schreiben, oder auch von Schreibkollektiven nach standardisierten Vorgaben je nach Genre. Es gibt sie in den verschiedensten Themenbereichen, sogenannte Frauen- bzw. Arztromane wie z. B. „Der Bergdoktor“, „Dr. Stefan Frank“ etc., Schicksals-, Berg/Heimat-, Schlossromane, aber auch Kriminalromane, Science-Fiction, Fantasy, Horror, Der Landser oder Wildwestromane (Western). Einige dieser Romanserien besitzen eine durchgängige Storyline, die die einzelnen Romane verbindet (bspw. Perry Rhodan). Mehrere erfolgreiche Romanvorlagen wurden verfilmt (Jerry Cotton) oder gingen als Fernsehserie auf Sendung (John Sinclair).

Zu den größten Anbietern zählen der Kelter Verlag und Bastei Lübbe.