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"Im 13. Jahrhundert war das spätere Ermland von den einheimischen Prußenstämmen der Warmen (im Nordwesten), Pogesanen und Gallindier (im Süden), Natanger und Barten im (Nordosten) bevölkert. Nach der Eroberung der Gebiete durch den Deutschen Orden holte dieser Kolonisten aus Deutschland, die das Land von der Küste in Richtung des Landesinneren besiedelten. Die beiden ermländischen Städte an der Ostsee Frauenburg und Braunsberg wurden nach dem letzten großen Prußenaufstand der 1270er Jahre von Siedlern aus Lübeck gegründet (Familie Fleming), während in das mittlere Ermland, das erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erschlossen wurde, Kolonisten aus Schlesien zuzogen, deren eigenartige Mundart, das so genannte „Breslau[i]sche“, sich bis in das 20. Jahrhundert erhielt (die „schlesischen“ Städte Ermlands waren Wormditt, Guttstadt und Heilsberg). Im Norden und Südosten des Ermlands wurde „Käslausch“ gesprochen.[1] Spätesten in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden die südlichen Kammerämter Allenstein, Wartenburg, Seeburg, Rößel und Bischofsburg neu besiedelt. Neben den prußischen Dörfern gab es Neugründungen der Kolonisten. Die einheimischen Prußen wurden im Ermland für die damalige Zeit vorbildlich behandelt. Sowohl der Bischof in seiner Residenz in Heilsberg als auch das Domkapitel in Frauenburg betrieben Priesterschulen für die Prußen. Am bischöflichen Hofe zu Heilsberg beschäftigte man Prußen auch als Gefolgsleute des Bischofs, teilweise in hohen Positionen.
Die prußische Sprache jedoch starb im katholischen Ermland bereits im 16. Jahrhundert aus. Im benachbarten evangelischen Herzogtum Preußen pflegte Albrecht von Brandenburg-Ansbach-Preußen die preußische Sprache und ließ Übersetzungen anfertigen sowie Pastoren in der Sprache ausbilden.
Die Kriege des 15. Jahrhunderts verwüsteten insbesondere das südliche Ermland und hatten große Bevölkerungsverluste zur Folge. Im späten 15. und im 16. Jahrhundert waren indessen aufgrund der dortigen Verhältnisse (Religionskriege) kaum noch Siedler aus Deutschland zu gewinnen. Daher bemühte sich die ermländische Administration um Einwanderer aus dem Nachbarland Preußens, dem polnischen Masowien.
Sie bildeten eine eigene ermländische Mundart der polnischen Sprache heraus, die im südöstlichen Ermland auf dem Lande vorherrschend war, vor allem im ehemaligen Landkreis Allenstein. Die Mundart überdauerte selbst die Zeit des Dritten Reiches, nicht aber die Volksrepublik Polen.
Die Minderheit der polnischsprachigen Ermländer fühlte sich nach dem Untergang Altpolens 1795 jedoch nicht der polnischen Nation zugehörig. Sie waren loyale Untertanen des Fürstbischofs und des Domkapitels von Ermland und später vor allem der deutschstämmigen Könige von Preußen. So fielen auch bei der Volksabstimmung 1920 ihre Stimmen in großer Mehrheit für den Verbleib des südlichen Ermlands bei Ostpreußen aus. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen existierten unter dem Schutz des deutschen Staates im südlichen Ermland mehrere polnischsprachige Dorfschulen. Mit dem Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 wurden die polnischsprachigen Schulen jedoch geschlossen und zahlreiche polnische Aktivisten und Lehrer verhaftet. Viele kamen anschließend in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern ums Leben.
Nach 1945 verließen auch viele polnischsprachige Ermländer als Heimatvertriebene und auch als Spätaussiedler ihre Heimat in Richtung der Bundesrepublik Deutschland oder – in Einzelfällen – der DDR. Zahlreiche von ihnen konnten über Schleswig-Holstein mit Unterstützung von Bischof Kaller ins Rheinland und/oder auch im Rahmen einer Großaktion auf den vormaligen Luftwaffenübungsplatz Ahrbrück übersiedeln, auf dessen Gelände mehrere Ermländersiedlungen entstanden, unter anderem im Dennbachtal.
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