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In Seite Kinderoper:

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Die Schuldramen der Jesuiten im 17./18. Jahrhundert waren zum Teil für Kinder gedacht. In diesem Sinne ist noch Mozarts klassizistisches Singspiel mit religiösem Hintergrund Apollo et Hyacinthus (1767) ein Stück von Kindern für Kinder. Aus diesem Genre entwickelten sich die moderneren Schulopern.

Eine Kinderoper als Operngenre entwickelt sich aber erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das bekannteste Stück ist Hänsel und Gretel (1893) des Komponisten Engelbert Humperdinck, das zur Weihnachtszeit noch heute von vielen deutschsprachigen Stadttheatern aufgeführt wird. Ein Kinderstück oder Weihnachtsmärchen gehörte im 20. Jahrhundert zum Repertoire vieler Opernhäuser, einerseits um ein junges Publikum an das Theater zu gewöhnen, andererseits um die Kasse zu füllen, da die Vorstellungen meist gut besucht waren. Wenige dieser Gelegenheitsstücke überlebten ihre Uraufführung.

Routineproduktionen von künstlerisch zweifelhafter Qualität trugen vor allem den Märchenopern Kritik ein, sodass in der Zeit zwischen den Weltkriegen Erneuerungsbestrebungen in Gang kamen, etwa mit Kurt Weills Lehrstück Der Jasager (1930) oder Paul Hindemiths Wir bauen eine Stadt (1930). Häufig wurden Kinderopern als Transportmittel für Ideologien eingesetzt, was wiederum Anlass zu Kritik gab.

Albert Jenny komponierte 1938 die Märchen-Oper Der Rubin in drei Akten, für Solostimmen, Chor und Orchester, auf das gleichnamige Libretto von Friedrich Hebbel, für die Schulbühne.

Hans Krásas 1938 komponierte Kinderoper Brundibár wurde 1941 im jüdischen Kinderheim Prag uraufgeführt und nach Krásas Deportation im KZ Theresienstadt nachgespielt. Erst nach der Wiederentdeckung der Oper in den 1970er Jahren erfolgte 1985 die deutsche Erstaufführung.

Die Einflüsse von Jazz und Popmusik seit den 1950er Jahren führten zu Mischformen zwischen Oper und Musical. Dem Schuldrama nähert sich wieder Andrew Lloyd Webbers Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat (1968).

Am populärsten sind nach wie vor Bearbeitungen bekannter Stücke als Kinderopern wie von Mozarts Zauberflöte.

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