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In Seite Windhoek:

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Windhoek galt jahrzehntelang als die sauberste Hauptstadt Afrikas (gab den Titel jedoch 2015 an Kigali ab)[1]. In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Windhoek im Jahre 2018 den 130. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[2]

Die Stadt gilt aufgrund sozialer Sicherheit und dem Nebeneinander der namibischen Volksgruppen als vorbildhaftes Sozialmodell einer afrikanischen Großstadt, wirkt jedoch auch recht beschaulich.[3][4]

Im Straßenbild der Innenstadt vermitteln kleine Straßencafés und Biergärten den Charakter einer mitteleuropäischen Stadt, mit einer Bausubstanz, die – neben vielen modernen Gebäuden – geprägt ist von wilhelminischer Kolonialarchitektur der Jahrhundertwende. Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind koloniale Bauten an der Independence Avenue, die Marien-Kathedrale (1908), die Christuskirche (1911) und der Tintenpalast, sowie die Alte Feste. Seit der Unabhängigkeit entstanden zahlreiche, an der afrikanischen Architektur orientierte Bauten, wie der Neubau des Obersten Gerichtshofs (1990).[5]

Windhoeks Museen und Galerien bieten Ausstellungen zur kulturhistorischen und geologischen Geschichte des Landes sowie zur traditionellen und zeitgenössischen Kunst; insbesondere das Nationalmuseum, das TransNamib-Museum, das Nationale Geowissenschaftliche Nationalmuseum und das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum[6] sowie die Nationalgalerie. Typisch für Windhoek sind auch Straßenhändler, die kleines Kunsthandwerk anbieten. Die Nationalbibliothek von Namibia ist die zentrale Archivbibliothek und das nationalbibliografische Zentrum Namibias.

Darstellende Kunst wird im Nationaltheater und im privaten Warehouse Theatre gepflegt. Des Weiteren hat sich – seit der Verlagerung der Windhoeker Brauerei in den Außenbereich der Stadt – die im Zentrum gelegene „Alte Brauerei“ (1902) zum Mittelpunkt der Handwerkskunst entwickelt.

Das zunehmende Selbstbewusstsein der schwarzen Bevölkerungsmehrheit und das wachsende Interesse der Touristen an schwarzafrikanischem Kulturschaffen führten zu einem Zuwachs der öffentlichen Aufmerksamkeit für „schwarzafrikanische“ Kultur. So veranstaltet man:

  • das Wild Cinema-Windhoek International Film Festival[7] im März (seit 2002 an verschiedenen Standorten stattfindendes internationales Filmfestival)
  • den Windhoek Karneval (WIKA) im April (seit den 1950er Jahren eine Touristenattraktion, die sich in den ersten Jahren der Unabhängigkeit auf eine eher „geschlossene“ Veranstaltungen beschränkte und von anderen Volksgruppen oft nur zur Kenntnis genommen wurde, sich aber in jüngster Zeit als eine offenere Veranstaltung etablierte[8])
  • die Namibia Travel Expo im Mai
  • die Standard Bank-Biennale (seit 1981 die größte Kunstmesse Namibias. Die Standard Bank-Biennale findet nur jedes zweite Jahr statt und es gibt zurzeit Pläne, sie durch die Bank Windhoek Triennale weiterzuführen)
  • das ǀAeǀGams Arts and Cultural Festival (seit 2001 von der Stadt organisiertes Kunst- und Kulturfestival)
  • die Kulturwochen von Technischer Universität und Universität in den Monaten August und September
  • das Windhoeker Oktoberfest
  • die Namibia Youth Expo[9] im Oktober (von Social-Awareness-Organisationen unterstützte internationale Kontaktmesse für junge Startunternehmer und Künstler, um mögliche Sponsoren oder Geschäftspartner kennenzulernen) sowie
  • die Sanlam NBC Music Awards im Dezember (neben den Namibian Annual Music Awards in Ongwediva, seit 2002 stattfindender Musikpreis der NBC mit Wettbewerben in den Kategorien Hip-Hop/Afrikanischer Hip-Hop, House, Kwaito, Reggae, R&B/Afro-Pop, Rock ’n’ Roll und verschiedenen traditionellen Musikstilen einschließlich deutschsprachiger volkstümlicher Musik.[10])