Citation Hunt

Das unten stehende Wikipedia-Snippet wird von keiner verlässlichen Quelle unterstützt. Kannst du eine finden?

Klicke auf Verstanden!, um zu Wikipedia zu gehen und das Snippet zu reparieren, oder Nächstes!, um ein anderes zu sehen. Viel Glück!

In Seite Uwe Barschel:

"

Uwe Barschel wuchs mit seinen Geschwistern bei seinen Großeltern in einer Barackenanlage für Flüchtlinge in Börnsen bei Geesthacht auf. Sein Vater, Heinrich Barschel, war Mathematiker, arbeitete als Hauslehrer in Südamerika und später als Abteilungsleiter beim Berliner Arbeitsamt. Er fiel vermutlich im April 1945 in den Kämpfen um Berlin. Barschels Mutter Marie-Elisabeth, geb. Inter, war die Tochter eines pommerschen Gutsverwalters und arbeitete als Näherin.[1] Die Erziehung ihrer drei Kinder überließ sie den Großeltern.

Seine Lehrer am Städtischen Gymnasium Geesthacht beschrieben ihn als auffällig ruhig und ernst, seine Mitschüler als sehr ehrgeizig und karrierebewusst. Er lud als Schulsprecher 1963, auf Vorschlag seines mit dem Nationalsozialismus sympathisierenden Geschichtslehrers Heinrich Kock, den als Nachfolger Hitlers amtierenden letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz ein. Dieser war als Kriegsverbrecher im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden und sollte vor den Schülern der Klassen 9 bis 13 über das Thema Der 30. Januar 1933 und seine Folgen referieren. Dabei konnte Dönitz eineinhalb Stunden lang seine positive Sicht des Nationalsozialismus ausbreiten. Weder Schüler noch Lehrer stellten kritische Nachfragen. Das führte zu einem politischen Skandal.[2] Infolge dieser Affäre, die neben einer europaweiten Medienresonanz zu dem Einsatz eines Ermittlers aus dem Kultusministerium an der Schule in Geesthacht führte, tötete sich der für die Genehmigung der Veranstaltung verantwortliche Schulleiter. Die Einwohner Geesthachts nahmen keinen Anstoß an den den Nationalsozialismus verharmlosenden Thesen des Großadmiral Dönitz, sondern machten die ihrer Ansicht nach erbarmungslosen Presseberichte für den Skandal verantwortlich, die am Tod des Schulleiters mitverantwortlich seien. 17 Jahre später nahm Barschel als Innenminister Schleswig-Holsteins am Begräbnis von Dönitz teil.

Nach dem Abitur begann Barschel 1964 das Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Pädagogik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach dem ersten (1968) und zweiten Staatsexamen (1971) schloss er das Jurastudium als Volljurist ab. 1969–1970 war er als Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Kiel tätig. 1970 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. mit der Arbeit Theoretische Möglichkeiten und Grenzen der Strafrechtspolitik einer politischen Partei und 1971 die Promotion zum Dr. phil. bei Michael Freund mit der Arbeit Die Stellung des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein unter besonderer Berücksichtigung der Lehre von der Gewaltenteilung. Seit 1971 war er als Rechtsanwalt zugelassen. 1971 wurde er Gerichtsassessor, im Anschluss daran arbeitete er als Rechtsanwalt und Notar. 1976 trat er in die Kieler Sozietät von Hans-Michael Moll ein.

Darüber hinaus war Barschel im Vorstand der Hermann Ehlers Stiftung tätig, fungierte als Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und war Landesvorsitzender des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Barschel veröffentlichte neben seiner politischen Tätigkeit zahlreiche Schriften zum öffentlichen Recht und zur politischen Wissenschaft. Dazu zählen Kommentar zur Landessatzung für Schleswig-Holstein (1976) und Die Staatsqualität der deutschen Länder (1981).

Justus Frantz erinnert sich laut Wolfram Baentsch daran, dass Barschel plante, sich in der Mitte der 1987 beginnenden Legislaturperiode von der Politik zurückzuziehen und in die Wissenschaft zu gehen. Er habe seine Habilitationsschrift bereits fast fertiggestellt gehabt.[3]

Am 31. Mai 1987, kurz vor Beginn des Wahlkampfs für die Landtagswahl 1987, stürzte ein Flugzeug mit Barschel und einem Sicherheitsbeamten als einzigen Passagieren beim Landeanflug auf den Flughafen Lübeck-Blankensee ab. Der Flugzeugführer Michael Heise und die Copilotin Elisabeth Friske starben noch vor Ort, Barschels Sicherheitsbeamter einige Tage später im Krankenhaus. Barschel überlebte und wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.[4][5] Die Absturzursache konnte nie ganz geklärt werden. Sicher ist, dass die Maschine zu tief flog und dass die Copilotin Friske als letzte Worte über Funk forderte Dim the light! (Blendet das Licht ab!).[6] Barschel wurde nach einigen Wochen aus dem Krankenhaus entlassen und nahm am Wahlkampf teil.

Uwe Barschel war seit dem 7. Juli 1973 mit Freya Barschel (geb. von Bismarck, * 1947), einer entfernten Verwandten aus der weitverzweigten Familie des Reichskanzlers Otto von Bismarck, verheiratet und hatte vier Kinder. Uwe Barschel lebte mit seiner Familie in Mölln und wurde auf dem dortigen Alten Friedhof beigesetzt. Abweichend vom offiziellen Datum hat seine Ehefrau den 10. Oktober als Todestag auf den Grabstein[7] gravieren lassen.[8]