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In Seite Mittellatein:
"Als sich die Schriftsteller zu Beginn des Mittelalters mit Antike und Christentum befassten, stand ihnen in der Romania, also in dem Gebiet, in dem sich das Latein als Umgangssprache hatte festsetzen können, nur das Latein als ausgebildete Schrift- und Buchsprache zur Verfügung; die romanischen Buchliteraturen sollten sich erst im späteren Mittelalter (ca. ab 12./13. Jh.) herausbilden. Auch die Germania vermochte mit keiner geeigneteren Schriftsprache aufzuwarten, als es das Latein war, zumal die germanischen Sprachen eine von der Mittelmeerwelt ganz abweichende Kultur und (meist mündliche) Überlieferung entwickelt hatten. Da außerdem der Geistliche, der damals zugleich der Schreibende war, täglich von Berufs wegen mündlich und schriftlich mit jenem Latein umging, das er als die Sprache der Bibel, ihrer Exegese, der christlichen Dogmatik und der Liturgie vorfand, lag es nahe, dass man diese Sprache als Schriftsprache übernahm.
Dieses Mittellatein entstand aus der spätantiken Latinität.[1] Es unterscheidet sich deshalb in zahlreichen Punkten vom klassischen Latein. Die Abweichungen von der klassischen Norm haben verschiedene Ursachen:
- Neben dem Latein als Schrift- und Bildungssprache haben sich in der Romania allmählich verschiedene Volkssprachen entwickelt, die alle Weiterentwicklungen des sogenannten Vulgärlateins sind. Jeder Verfasser von Texten lässt nun Elemente der eigenen Muttersprache in seine Schriftsprache einfließen. Dies gilt auch für Personen nicht-romanischer Zunge. Das Ausmaß solcher Einflüsse hängt natürlich in starkem Maße von der Ausbildung des jeweiligen Verfassers ab. Aufs Ganze gesehen halten sich die volkssprachlichen und vulgärlateinischen Einflüsse, zumal solche, die nicht durch das Bibellatein vermittelt sind, jedoch in Grenzen. Daher zerfällt das Mittellatein trotz einiger identifizierbarer nationaler Besonderheiten nicht in Dialekte oder Regionalsprachen, sondern weist eine horizontale Gliederung nach Stilniveau und Gattungen auf. Weniger ausgeprägt in Morphologie und Syntax, deutlich dagegen in der Wortbildung, lassen sich innerhalb des Mittellateins epochenspezifische Entwicklungen beobachten.
- Da das Latein – trotz aller sprachlichen Kompetenz und Differenzierungsfähigkeit vieler Schriftsteller – für alle eine erlernte Sprache ist, kommt es (vor allem in der Syntax) zu Tendenzen allmählicher Vereinfachung. Typisch lateinische Erscheinungen werden, vor allem wenn sie in den romanischen Sprachen bereits aufgegeben worden sind oder in der jeweiligen Muttersprache nicht existieren, aufgegeben oder zumindest seltener benutzt, so zum Beispiel der AcI, der Ablativus absolutus und die Vielfalt und Verschachtelung der Nebensätze. Das Ausmaß, in dem diese Tendenzen beim einzelnen Autor wirksam werden, ist, z. T. epochenabhängig, sehr unterschiedlich. Auch gegenläufige Tendenzen wie Hyperurbanismen oder Manierismus sind häufig zu beobachten.
- Die neuen sozialen und politischen Strukturen (Christentum, Feudalismus) wirken auch auf die Sprache, vor allem im Bereich des Wortschatzes, wo zahlreiche Neuschöpfungen nötig werden und viele Wörter ihr Bedeutungsspektrum erweitern.
Das Latein war durch das ganze Mittelalter hindurch eine lebendige Sprache, die in den gebildeten Schichten nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich fließend beherrscht wurde, wozu auch die aktive Beherrschung der Verse und Metrik gehörte. Alle, die über eine gewisse Bildung verfügten, waren also zweisprachig: Sie sprachen zum einen ihre jeweilige Muttersprache, zum andern Latein, das deshalb oft auch als „Vatersprache“ des Mittelalters bezeichnet wird. Wie bereits gesagt, breitete sich das Mittellatein weit über die Grenzen des Römischen Reiches aus, so bis nach Ostdeutschland, Jütland, auf die dänischen Inseln, nach Schweden, Norwegen und Island, auch in die slawischen Gebiete bis ins eigentliche Russland hinein und nach Ungarn und Finnland.
Die „Muttersprachlichkeit“ äußerte sich darin, dass man antike Wörter mit neuen Bedeutungen ausstattete, neue Ableitungen und Wörter bildete und überhaupt mit der Sprache wie mit einer Muttersprache, die sich ja auch ständig wandelt, umging, ohne allerdings je die Vorbilder der klassischen Zeit zu vergessen, denen man immer verpflichtet blieb.
Das Ende bereiteten dem Mittellatein nicht die Volkssprachen, sondern der Renaissance-Humanismus und das durch ihn hervorgerufene sogenannte Neulatein, das sich im 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts allmählich durchsetzte. Das Neulatein war durch eine strengere Orientierung am klassischen Latein gekennzeichnet. Wenige klassische Autoren, besonders Cicero und Vergil, galten als Vorbilder. Durch diese rückwärtsgewandte Normierung wurde die lebendige Sprachentwicklung gelähmt, der Gebrauch der lateinischen Sprache im Alltag wurde erschwert. Die Virtuosität einiger Autoren täuscht darüber hinweg, dass die mangelnde Flexibilität des Neulateinischen insgesamt zu einer sprachlichen Verarmung führte. So haben gerade die leidenschaftlichsten Verfechter und Liebhaber des Lateinischen, die Humanisten, durch ihren Kampf gegen das nach ihrer Ansicht barbarische Mittellatein und ihr Insistieren auf die Norm der klassischen Antike wesentlich zur Verdrängung der lateinischen Sprache beigetragen. Erst in dieser Zeit beginnt das Latein als Sprache der Bildung und Politik zu erstarren und zu „sterben“.
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