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In Seite Basic Income Grant:

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Mitinitiator Herbert Jauch vom Labour Resource and Research Institute berichtet in einem Interview in der Zeitschrift Publik-Forum, dass nach zwei Jahren praktisch kein Kind des Dorfes mehr unternährt ist. Vor der Einführung des Basic Income Grants war fast die Hälfte der Kinder davon betroffen. Inzwischen beenden rund 90 Prozent der Kinder die Grundschule, zuvor lag dieser Anteil bei 40 Prozent. Die öffentliche Klinik in Otjivero wird nun vier Mal so stark genutzt. Durch das BIG wurden nach Berichten auch vermehrt unternehmerische Aktivitäten angestoßen. Entscheidend ist dabei, dass die Menschen eine erste Ausstattung für die Unternehmung kaufen können, und dass andererseits ausreichend Kaufkraft im Dorf vorhanden ist, die Produkte zu kaufen. Laut Polizeistatistik haben Fälle von Wilderei und Holzdiebstahl um 60 Prozent abgenommen. Um zu verhindern, dass das Geld vertrunken wird, haben die Dorfbewohner ein Komitee gegründet, um sich gegenseitig zu beraten, wie mit dem Geld umzugehen ist. Es wurde vereinbart, dass die Kneipen des Ortes am Auszahlungstag geschlossen bleiben. Und das BIG für die Kinder wird in der Regel nur an Frauen ausbezahlt. Insgesamt wird das Fazit gezogen, dass sich die Machtverhältnisse im Ort geändert haben: die Stellung der Frauen hat sich verbessert, und die Dorfbewohner sind selbstbewusster gegenüber den umliegenden weißen Farmern geworden. Als negative Auswirkung war festzustellen, dass als Folge Menschen aus anderen Landesteilen nach Otjivero gezogen sind (meistens Verwandte, die keinen Anspruch auf das Einkommen haben).[1]

Die oben angeführten günstigen Wirkungen des BIG können jedoch aufgrund methodischer Mängel im Projekt und bei der Evaluierung angezweifelt werden.

  1. Es liegen nur zwei Evaluierungsberichte vor, einer über die ersten sechs Monate und einer über die ersten zwölf Monate. Alle behaupteten günstigen Entwicklungen und Tendenzen in Otjivero werden aus diesen Berichten abgeleitet. Die ursprünglich vom Projekt vorgesehenen zwei weiteren Evaluierungen 2009 wären methodisch erforderlich gewesen, sind aber nicht durchgeführt worden.
  2. Projektleiter und wissenschaftliche Berater sind sämtlich bekannte Befürworter eines Grundeinkommens. Neutrale Experten, Mitarbeiter der staatlichen namibischen Sozialverwaltung oder Sozialwissenschaftler der Universität von Namibia waren an der Durchführung und Auswertung des Projekts nicht beteiligt.
  3. Es ist keine Kontrollgruppe „ohne BIG“ definiert worden, mit der man die Ergebnisse in Otjivero hätte vergleichen können. Dieses unter Fachleuten selbstverständliche Vorgehen wird von den Projektverantwortlichen zwar im Prinzip anerkannt, aber dann doch abgelehnt, und zwar mit dem Argument, dass dies „ethisch problematisch“ sei.[2]
  4. Projektexterne Personen erhalten keinen Zugang zu den Daten, die das Projekt gewonnen hat. Diese im internationalen Vergleich ungewöhnliche Restriktion wurde von den Projektverantwortlichen unterschiedlich begründet. Teils wurden die Antragsteller beschieden, dass es beim BIG in Otjivero um den Menschen gehe und nicht um eine akademische Übung. Teils wurde die Befürchtung vorgebracht, dass die Projektdaten von Gegnern eines BIG missbraucht werden könnten. In einem Zeitungsartikel begründen die Projektverantwortlichen die Verweigerung des Zugriffs auf ihre Datenbank mit folgendem Argument: „The Otjivero citizens were promised confidentiality of their personal information.“[3]

Der IWF lehnte das Projekt noch 2012 aus prinzipiellen Gründen ab. Die UN Commission on Sustainable Development und der Lutherische Weltbund (LWF) hingegen hätten das Projekt in Namibia als „best-practised model in development“ bezeichnet.[4][5]

Zudem kann das Modellprojekt offenbar in den reichen Nationen dazu motivieren, für die Auszahlung des BGE zu spenden, auch wenn dies für einen ganzen Staat nicht ausreicht. Ende 2012 konnte etwa die Kölner Initiative Grundeinkommen weitere 6479 Euro für Otjivero verbuchen.[6]