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In Seite Klerikalfaschismus:

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Manchmal wird eine Verwandtschaft christlicher Lehren und Organisationsformen mit dem Faschismus, etwa hinsichtlich des Führerprinzips im katholischen Cäsaropapismus oder autoritärer, „sektenartiger“ Strukturen bei Gruppen des christlichen Fundamentalismus heute als christlicher Faschismus bezeichnet.

In Brasilien spaltete 1945 Bischof Carlos Duarte Costa die Katholisch-Apostolische Kirche Brasiliens von der katholischen Kirche ab, der er das Unfehlbarkeitsdogma, den Zölibat, den Gebrauch von Latein in der Liturgie und den „Klero-Faschismus“ mit zu großer Nähe zu Diktator Getúlio Dornelles Vargas vorwarf.

Die Theologin Dorothee Sölle verwendete den Begriff Christofaschismus zum einen für die „Fernsehreligion“, die mit elektronischen Massenmedien neue Formen der Indoktrination geschaffen habe,[1] zum anderen für die fundamentalistische US-amerikanische Rechte und ihre Opposition zur lateinamerikanischen Befreiungstheologie.[2]

Solche Hinweise auf die geistige Nähe und praktische Solidarität zwischen Christen und Faschisten kann eine konkrete Definition von Faschismus allerdings auch relativieren. Das gilt auch – ungeachtet äußerer Parallelen – für die ahistorische Übertragung des Begriffs auf islamistische Regimes wie den heutigen Iran, der sich als Islamische Republik bzw. als Theokratie versteht (Islamfaschismus).

Seit 1957 arbeitete die Propaganda der DDR daran, über den Begriff des „Klerikalfaschismus“ das politische System der Bundesrepublik zu diffamieren und ihm dadurch die demokratische Legitimität abzusprechen.[3]

Karlheinz Deschner sprach oft von Klerikalfaschismus, wo religiöse Intoleranz zu besonders augenfälligen Verbrechen gegen die Menschlichkeit führe und nannte als Beispiele die Inquisition oder die Hexenverfolgungen.[4]