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In Seite Kulturphilosophie:

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Das kulturphilosophisch festgestellte Ende des Idealismus öffnete den philosophischen Diskurs für materialistische Sichten über Kultur. Es sei notwendig, auf Lösungen zu verzichten, die für Probleme der Vergangenheit gedacht wurden, schrieb Antonio Gramsci Anfang der 1930er Jahre in seinen Gefängnisheften. Er entwarf eine Kulturphilosophie für die gesellschaftsverändernde Praxis, die nicht nur für Intellektuelle taugen sollte, sondern auch für den "Einfachen". Bereits entdeckte "Wahrheiten" wie sie der Idealismus anbot, müssten kritisch, d. h. bewusst betrachtet, durch neue Lösungen ersetzt und für gesellschaftliche Veränderungen genutzt werden. Das Ergebnis dieses Prozesses könne zur zukünftigen Basis gemeinsamen Denkens und Handelns werden. Menschen müssten durch Kritik ihres Alltagsverstandes lernen, "einheitlich" und "kohärent" zu denken und auf diese Weise dem eigenen Handeln durch Philosophieren eine bewusste Richtung zu geben. Für Philosophiestudenten schrieb er, es müsse “eine Einleitung ins Studium der Philosophie die Probleme zusammenfassend darlegen …, die im Entwicklungsprozess der allgemeinen Kultur entstanden sind …”.[1]

Herbert Marcuse sah 1937 die traditionelle Kultur der Idealismus in der Nachfolge eines Philosophierens, das sich nur mit sich selber und geistigen Ideen beschäftige. Der Idealismus habe – so stellte er fest – den ursprünglichen Anspruch der antiken Philosophie aufgegeben, der Praxis zu dienen. Im Laufe der Geschichte habe er das Interesse an der materiellen Welt verloren. Es habe sich eine "Kultur ... des Geistes" entwickelt, die von der tatsächlichen Welt wesentlich verschieden sei. Man erwartete vom Einzelnen die geistige Welt umfassend zu akzeptieren, indem er sie von innen her realisiere, ohne die tatsächliche Welt zu verändern. Statt im praktischen Leben umgesetzt zu werden – was erfolglos versucht worden war –, werde die Rezeption der Werte dieser Welt, "zu einem Akt der Feierstunde und Erhebung".[2] Es sei unübersehbar, dass diese Kultur – wie jede Kultur – vergänglich sei. Ihr Untergang sei mit Schmerz, Trauer und Leid belastet. Die Beseitigung der affirmativen Kultur werde eine neue Kultur verwirklichen, in von Individualität und Realität begleitet werde.[3]