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In Seite Giuseppe Verdi:

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Verdi ist als Opernkomponist der größte Gegenspieler Richard Wagners. Beide wurden im selben Jahr geboren und schufen nebeneinander Opernkonzepte, die aus der Nummernoper entstanden, unterschiedliche Wege über sich entwickelnde Parlando-Stile nahmen und die Opernkultur des 19. Jahrhunderts prägten. Bis heute gehören ihre Werke zum Kern des Repertoires großer Opernhäuser.

Verdi soll dreizehn Jahre unter einer depressiven Komponierhemmung gelitten haben, nachdem er Wagners Musik gehört hatte.[1]

Verdi knüpfte an die Leistungen von Gioachino Rossini, Vincenzo Bellini, Saverio Mercadante und Gaetano Donizetti an, wandelte das Erreichte um und leitete eine Periode des ständigen Suchens, schließlich der dramaturgischen Vollendung und der Verfeinerung ein. Bei seinen ersten Opern blieb er noch in der Tradition des Belcanto, der die Eleganz der Sängerstimmen zu Lasten von Charakterisierung und Dramatik pflegte und dabei war, sich in Wiederholungen zu verlieren. Schritt für Schritt löste Verdi sich aber von diesem Konzept und gestaltete seine Werke als wahre Dramen, Aktion und Reaktion in packenden, außergewöhnlichen Situationen – dargestellt von Persönlichkeiten, die seine Musik in neuartiger Weise charakterisierte. So ist verständlich, dass ihn immer wieder Werke von Shakespeare und Schiller beschäftigten – Dramatikern von besonderem Rang.

Seine Opern sollen nicht ein Programm mit Symbolgehalt umsetzen; in ihrem Mittelpunkt steht das rein Menschliche in Tragik und Humor. Letzteres führte zur Einordnung in die Schublade namens „Realismus“. Die Orchestermusik erklingt zwar oft prachtvoll und raffiniert; sie tritt aber anders als bei Wagners Werken meist in den Hintergrund. Die Melodieführung – einfacher als bei seinen Vorgängern – ist Trägerin des dramatischen Ausdrucks.

Nachdem er sich von seinen Vorgängern gelöst hatte, strebte er zunächst nach der Grand opéra im Sinne Meyerbeers, die er jedoch selbst mit Gefühlsintensität und psychologisierender Charakterisierung wieder überwand. Der Narr Rigoletto, der sich zum Narren macht; die hexenartige Lady Macbeth; der unbeugsame Fiesco in Simon Boccanegra; neben der sich opfernden Violetta in La traviata die selbstzerstörerische Amneris, neben der leidenschaftlichen Leonora des Troubadours die gequälte Leonora der Macht des Schicksals, Othellos Desdemona und schließlich der König in Don Carlos: dies sind Rollen, in denen sich musikalische Präsentation und Gefühlstiefe in sonst kaum erreichter Weise zu einem theatralischen Gesamtkunstwerk vereinen.

Verdi war der Reformator der italienischen Oper. Sein Requiem (1874) steht den Opernkompositionen sehr nahe. Das gilt auch für seine lange Zeit unbeachteten Kunstlieder.

1864 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Académie des Beaux-Arts und 1865 als assoziiertes Mitglied in die Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique[2] aufgenommen. 1887 bekam er den Orden Pour le Mérite verliehen.

Der italienische Staat hat Verdis Geburtshaus in Le Roncole, das heute ein Museum beherbergt, zugleich mit den Geburtshäusern von Giacomo Puccini und Gioachino Rossini, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Darüber hinaus ist er Namensgeber für das Verdi Inlet, eine Bucht an der Küste der antarktischen Alexander-I.-Insel, und für das darin befindliche Verdi-Schelfeis.

In New York City steht seit dem 12. Oktober 1906 eine vom sizilianischen Bildhauer Pasquale Civiletti erstellte Bronzestatue, die Giuseppe Verdi zeigt.[3]

Giuseppe Verdi wurde auf zwei italienischen 1000-Lire-Banknoten abgebildet, die von der Banca d’Italia zwischen 1962 und 1969 sowie zwischen 1969 und 1983 ausgegeben wurden.