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In Seite Alain de Benoist:
"De Benoist steht dem Prinzip des Regionalismus (der nicht mit Separatismus zu verwechseln sei) nahe und sieht den ethnisch homogenen Nationalstaat historisch für erledigt an: „Deshalb spreche ich mich für einen gemäßigten Multikulturalismus aus, der vom Kommunitarismus inspiriert ist und der zugleich sowohl Assimilation wie Apartheid zurückweist.“ (Interview mit der Jungen Freiheit vom 17. Juli 1998)
Der Losung „Vive la différence“ („Es lebe der Unterschied“') folgend, spricht sich de Benoist sowohl gegen die Assimilation von Einwanderern (d. h. ihre Absorbierung durch die sie aufnehmende Kultur) als auch gegen das Schmelztiegel-Modell nach amerikanischem Vorbild aus. Die Individuen haben für ihn die „Pflicht“, verschieden zu sein, wobei es vor allem die Kollektive ethnischer, religiöser oder kultureller Prägung seien, die die Identität des Einzelnen gewährleisten. Darum lehnt er die liberale Betonung des Individualismus, in dem der „fundamentale Wert […] auf das Individuum gelegt“ wird, als anthropologische Illusion ab und sieht in ihm eine die Gemeinschaften zerstörende Ideologie:
De Benoist lehnt die Vorstellung der Existenz höherer oder niedrigerer Rassen und Völker ab, betont aber ihre Verschiedenheit. Er bezeichnet diese Position als „differentialistischen Antirassismus“, den er im Gegensatz zum „universalistischen“ Antirassismus stellt, in dem er lediglich die Kehrseite des Rassismus sieht. Während die „universalistische“ Version jegliche Differenz leugnet und von abstrakten Individuen ausgeht, betont die „differentialistische“ Version die konkrete Verbindung der Individuen mit ihren „kollektiven Identitäten“, „stellt sich aber gegen deren hierarchische Einordnung.“
De Benoist vertritt einen Neopaganismus, der eine ursprüngliche, polytheistische, indogermanische Religion beleben will, weil das von ihm so bezeichnete „Judäo-Christentum“ die europäische Religion und Kultur angegriffen habe. Dies sei vor allem dem Monotheismus zu verdanken, in dem de Benoist die Wurzel des Totalitarismus sieht und der einer „vielgestaltigen“, also „polytheistischen“ Welt feindlich gegenüber stehe. Insbesondere der Liberalismus und die westlichen Demokratien seien eingeschränkt durch das „Judäo-Christentum“. De Benoist gilt als einer der Hauptvertreter der rechten Esoterik nach 1945.[2]
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