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In Seite Parmenides:

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Die auf dem Ausschluss des Nichtseins beruhende Beschreibung des Seins bei Parmenides lässt keine Deutungen dieses Seins innerhalb der klassischen Ontologie zu. Das Sein des Parmenides ist nicht Eines und es ist nicht Einheit. Dieses Sein ist Eins im Sinne von Allein, im Sinne von ausschließlich vorhanden. Es gibt außer diesem Sein nichts anderes. Nicht nur der Nachweis der Unmöglichkeit eines Nichtseins als natürlich vorhandenes, auch die Beschreibung des Begriffs Nichtsein als bloße Abstraktion – im Sinne einer Ableitung aus dem Begriff Sein – weisen Sein als einziges, als alleiniges natürliches Gebilde nach. Sein ist Eins (= 1).

Nichtsein ist nicht, und der Begriff Nichtsein ist bloße Abstraktion aus dem Begriff Sein. Aber auch als Abstraktion bleibt der Begriff Nichtsein leer. Ihm kann keinerlei Beschreibung beigefügt werden, da er keine Ableitung aus der Natur erfährt. Wie auch immer jemand Nichtsein beschreiben wollte, sämtliche Komponenten dieser Beschreibung müssten zwangsläufig seiend sein und somit zu einem Widerspruch führen. Denn eine Aneinanderreihung seiender Attribute kann nicht Nichtsein beschreiben. Beschreibbar ist einzig und allein Sein.

Ausschließlich als Eins (= 1) treffen auf dieses Sein sämtliche Attribute zu, die von der Göttin aufgezählt werden: „Unentstanden“, „Unvergänglich“, „Unteilbar“, „Unörtlich“, „Unzeitlich“, „Jetzt, hier und zugleich“. Dieses Sein ist ein Präsens, von dem es sinnlos wäre, zu behaupten, es wäre immerwährend oder ewig, da ein durch obige Attribute beschriebenes Sein chronologische Kategorien ausschließt.

Die Göttin erklärt dem Jüngling, dass dieses Sein weder vorstellbar, noch beobachtbar oder sonst wie sinnlich wahrnehmbar ist. Es ist nur denkbar: „τὸ γὰρ αὐτὸ νοεῖν ἐστίν τε καὶ εἶναι.“ („Dasselbe aber ist Denken und Sein.“) Dieser Satz der Göttin stellt klar, dass „Denken“ die einzige Möglichkeit ist, sich des Seins zu vergewissern. Diese Vergewisserung ist dem Kuros vorbehalten, der vor der Göttin steht. Der Weg, der ihn dorthin führt, ist von sinnlicher Erfahrung, von Imagination, von Spekulation, von logischen Erwägungen, von mathematischen Berechnungen oder ähnlichem gekennzeichnet. Führt ihn dieser Weg zu einem Ergebnis, das ihn als Kuros qualifiziert, zeigt ihm die Göttin „...das unerschütterliche Herz der wirklich überzeugenden Wahrheit...“ – das Sein. „Dasselbe aber ist Denken und Sein.“ Sie erläutert dem Kuros, dass der Moment der Offenbarung des Seins der einzige Moment ist, in dem von „Denken“ die Rede sein kann. Dessen Identität (τὸ αὐτὸ) mit dem Sein ist notwendig, da es nichts neben dem Sein gibt. Ausschließlich die Erkenntnis, dass dem so ist, definiert in der Rede der Göttin die menschliche Tätigkeit „denken“.

Daher kann mit „Dasselbe aber ist Denken und Sein.“ nicht „Alles, was gedacht werden kann, ist auch.“ gemeint sein. Zunächst, weil das zutrifft, was in diesem Abschnitt erläutert wurde. Sodann, weil nur Sein ist und es demnach auch das einzige ist, was gedacht werden kann. Und ferner, weil sowohl Denken als auch Vernunft in der Rede der Göttin wohl definiert werden. Sie in anderer Weise, etwa als Imagination, Phantasie, Spekulation o.ä., zu verwenden, ließe sich nicht durch den Text des Parmenides begründen. Imaginationen, wie z. B. ein Einhorn oder ein Wagenrennen auf dem Wasser, sind also nicht „denken“, sondern „imaginieren“. Sie sind vorhanden (als Imagination), aber nicht gedacht im Sinne des parmenideischen „Denkens“.