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In Seite Franz Jägerstätter:

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Jägerstätter verlor als Arbeiter in Eisenerz fast seinen Glauben und wollte danach in ein Kloster eintreten. Sein Pfarrer Josef Karobath riet ihm aber, Bauer zu bleiben. Jägerstätter schrieb Gedichte und war später seiner unehelichen Tochter ein fürsorglicher Vater.

Sein Tod sorgte auch posthum noch für Kontroversen. Seiner Frau Franziska wurde vielfach der Vorwurf gemacht, sie wäre am Tod ihres Mannes mitschuldig, weil sie ihn nicht von seiner Kriegsdienstverweigerung abgehalten habe. Sie beteuerte, sie habe sehr wohl versucht, ihren Mann umzustimmen. „Ich habe es dem Franzl nicht ausreden können“, sagte sie in einem Interview.[2]

Weil Franz Jägerstätter nicht als Widerstandskämpfer anerkannt war, wurde seiner Witwe nach ablehnenden Bescheiden[3] erst 1950 eine Witwenrente nach dem österreichischen Kriegsopferfürsorgegesetz zuerkannt. Der Name Franz Jägerstätter wurde auf dem Kriegerdenkmal von Sankt Radegund erst nach heftigen Auseinandersetzungen aufgelistet.

Obwohl Jägerstätter seinen Glauben konsequent zu leben versuchte, wurde er von österreichischen Katholiken wegen seiner Haltung zum Kriegsdienst abgelehnt. 1946 sollte in der Linzer Kirchenzeitung ein Artikel über Jägerstätter erscheinen. Bischof Fließer (1896–1960) lehnte dies ab und schrieb zur Begründung: „Ich halte jene idealen katholischen Jungen und Theologen und Priester und Väter für die größeren Helden, die in heroischer Pflichterfüllung […] gekämpft haben und gefallen sind. Oder sind Bibelforscher und Adventisten, die ‚konsequent‘ lieber im KZ starben als zur Waffe griffen, die größeren Helden?“[4]

Erst Jahrzehnte später begann allmählich eine Aufarbeitung und Würdigung. Das 1964 erschienene Buch von Gordon C. Zahn (In Solitary Witness. The life and death of Franz Jägerstätter) inspirierte die Friedensbewegung Pax Christi in den Vereinigten Staaten und bestärkte Daniel Ellsberg in seinem Engagement gegen den Vietnamkrieg. Axel Corti drehte 1971 einen Film mit dem Titel Der Fall Jägerstätter, der für einige Diskussionen sorgte. Der österreichische Schauspieler und Kabarettist Kurt Weinzierl (1931–2008) spielte die Hauptrolle.

Seit 1983 veranstaltet Erna Putz alljährlich am Todestag von Franz Jägerstätter in Ostermiething und St. Radegund Gedenkfeiern. Der Gedenktag wurde seit 1986 von ehemaligen Soldaten der Wehrmacht mitgestaltet und mitgetragen. Von 1990 bis 2004 hielt der Schriftsteller Michael Davies Lesungen über Jägerstätter, in denen er ihn als Vorbild für Katholiken in der heutigen liberal-hedonistischen Gesellschaft darstellte. 1993 ehrte die österreichische Post Jägerstätter durch Herausgabe einer Sondermarke, und sein Bauernhof wurde als Gedenk- und Begegnungsort eingerichtet. Der Maler Ernst Degasperi zeigte 1993 in Yad Vashem den Bilderzyklus Licht in der Finsternis. 1995 beschäftigten sich die vierten Braunauer Zeitgeschichte-Tage unter dem Titel Notwendiger Verrat[5] mit Franz Jägerstätter. Am 7. Mai 1997 hob das Landgericht Berlin das Todesurteil gegen Franz Jägerstätter auf[6][7] (siehe auch Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen).

Anlässlich des 60. Todestages wurden 2003 bei einem Wettbewerb 560 Arbeiten von Schülern eingesandt. Am 70. Todestag fand in der Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden eine Gedenkveranstaltung statt.[8] 2006 wurde vor dem Jägerstätter-Haus in Sankt Radegund auf Anregung von Andreas Maislinger von Gunter Demnig ein Stolperstein verlegt[9][10] und in Braunau am Inn der Franz-Jägerstätter-Park eröffnet. Am Wiener Bierhäuselberg im 14. Bezirk wurde 1993 die Jägerstätterstraße nach ihm benannt. Seit August 2015 gibt es in Berlin-Kaulsdorf einen Franz-Jägerstätter-Weg.

Am 20. Mai 2010, dem Vorabend seines Gedenktages, wurde das Studentenheim der Katholischen Hochschulgemeinde Linz in der Mengerstraße[11] in Wohnheim für Studierende Franz Jägerstätter umbenannt.[12] Am 29. Juni 2011 erhielt die Bibliothek des Kardinal König Hauses in Wien-Hietzing den Namen Franz und Franziska Jägerstätter-Raum.[13] Am 26. Oktober 2014 wurde in der Linzer Familienkirche von Altbischof Maximilian Aichern eine Friedensglocke geweiht, die Franz Jägerstätter und seiner Frau Franziska gewidmet ist.[14] Eine Gedenktafel befindet sich in der Pfarrkirche St. Stephanus im niederbayerischen Triftern.

Am 24. Oktober 2014 übergab Bundespräsident Heinz Fischer in Wien das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz der Öffentlichkeit. Dabei würdigte er vor 1.400 Rekruten Jägerstätter und andere Verfolgte.[15]

2019 kam der Film Ein verborgenes Leben über Jägerstätters Leben in die Kinos. Regie führte Terrence Malick; August Diehl spielte die Hauptrolle.[16]

2016 wurde in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns (Steiermark) eine „Jägerstätter-Glocke“ geweiht, die täglich um 9.00 Uhr für zehn Minuten für verfolgte Christen in aller Welt läutet. In dieser Kirche, die auch eine kleine Knochenreliquie[17][18] des seliggesprochenen Franz Jägerstätter besitzt, hat sich eine Jägerstätter-Verehrung entwickelt.