Citation Hunt

Das unten stehende Wikipedia-Snippet wird von keiner verlässlichen Quelle unterstützt. Kannst du eine finden?

Klicke auf Verstanden!, um zu Wikipedia zu gehen und das Snippet zu reparieren, oder Nächstes!, um ein anderes zu sehen. Viel Glück!

In Seite Sächsischer Westriegel:

"

Der Sächsische Westriegel ist ein das Langhaus überragender, querrechteckiger Baukörper. Der untere Teil ist von geschlossener Bauweise, der obere besteht entweder aus einem Glockenhaus mit Dach (Mindener Dom, Havelberger Dom, Hildesheimer Dom) oder zwei meist polygonalen Turmaufbauten (Kirchen von Braunschweig und Goslar). Oft haben (oder hatten ursprünglich) die Kirchen nur einen kleinen oder gar keinen Westeingang. Die typische Form des queroblongen Baukörpers oder Riegels zeichnet sich durch Fenster- und Türlosigkeit aus, mit der wahrscheinlich ein Bollwerk gegen das Böse symbolisiert werden sollte (Burg Gottes). Gestalterisch unterscheiden sich die an den Seiten aufgesetzten und vom unteren Baukörper horizontal getrennten Turmaufbauten der Westriegel von den Doppelturmfassaden, deren Ideal in einer vertikal vom Boden nach oben durchlaufenden Fassadengliederung besteht.

Der Bautypus betont das Abweisende und Geschlossene der Kirchenfront und bildet somit einen Gegensatz zu Kirchenfassaden mit großen Portalen und Fenstern, wie sie in Frankreich verbreitet sind. Der Eingang zu solchen romanischen Kirchen lag seinerzeit nicht im Westbau, sondern meistens an der Nordseite in einem Vorbau, dem so genannten Paradies. Sie sind keine Wegekirchen, bei denen ein Weg vom Portal im Westen zum Altar im Osten angelegt ist.

In dem Gebäudesockel wird oft eine Herrscherloge vermutet, von der aus der Landesherr der Heiligen Messe beiwohnte. Für diese von den karolingisch-ottonischen Westwerken hergeleitete Funktion fehlen beim Westriegel jedoch meist die Belege. Das Verständnis der Bauform als Antagonismus, der die Kirchen in West-Ost-Ausrichtung in ein Sanktuarium (Ostteil, meist Querhaus und Apsis) und in einen vermeintlich der weltlichen Herrschaft vorbehaltenen Bereich (Westbau) aufteilt, ist umstritten. Die Ähnlichkeit von Form und Bauweise vieler Westwerke mit zeitgenössischen Breitwohntürmen (wie etwa der Kemenate Orlamünde) springt jedoch ins Auge. Die Funktion einer Wehrkirche wird zwar selten erfüllt sein, da die meisten Westwerke von Anfang an einen Durchlass (oder drei Durchlässe) zum Langhaus besaßen, oft auch ein ebenerdiges Portal, auch werden sie nur in Einzelfällen über die liturgisch-sakrale Funktion hinaus in den Obergeschossen zu Wohnzwecken gedient haben (wie möglicherweise das Westwerk von Kloster Wendhusen), die architektonische Anlehnung könnte aber dadurch erklärlich sein, dass die Maurer, Zimmerleute usw. die Errichtung von Wohntürmen für den Adel gewohnt waren und eben das übliche Baumuster beibehielten, was mit der sakralen Erklärung „Bollwerk gegen das Böse“ zusätzlich gerechtfertigt werden konnte.

Andere Autoren betonen die rein symbolische Funktion des westlichen Querriegels, der im Kontrast zum Ostchor die Zwei-Reiche-Lehre (die Lehre zweier von Papsttum bzw. Königtum regierten Welten) verkörpern oder der Abwehr böser Mächte dienen solle; oft waren sie den Erzengeln Michael oder Gabriel geweiht. Auch sollten sie bzw. eine darunter liegende Krypta als Heiligengräber dienen.[1]