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In Seite Rave:

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Zuerst sprach man ab Anfang 1988 also von „Rave“ als Bezeichnung von Musik, die auf den Tanzveranstaltungen, eben den Raves, gespielt wurde, und das war in der Regel eine Weiterentwicklung der Disco-Music durch die aufkommende Computerisierung. Als genuin europäischer Begriff vermarktet wurde er zuerst mit dem Titel „Good Life“ von Inner City, wobei auch die charakteristischen Smileys (schon seit den 70ern modern) einer breiteren Öffentlichkeit wieder bekannt gemacht wurden. In den USA, und dort vor allem in Detroit, hieß dieser Musikstil „House“. Die US-DJs legten auch in Berlin auf und dort entwickelte sich im Milieu der Berliner Schule der elektronischen Musik sehr schnell Techno, der dann in besonders in Label-Zentren wie Frankfurt weiterentwickelt wurde (Acid-Techno, Trance) und sich von diesen aus in ganz Europa verbreitete. Der Begriff verschwand dann allmählich wieder; viele bestehende Discotheken spielten „House“ mit und ohne Gesang, von MTV-Charts bis Club-House, letzterer von namhaften DJs aufgelegt. Der DJ wurde im Zuge dessen immer mehr zum anerkannten Künstler, der eigene Werke kreierte. Techno war von Anfang an eine Sache von neugegründeten und oft kurzlebigen Clubs, ebenso entstanden Party-Labels, die sich in bestehende Locations einkauften oder neue anmieteten. Aufgrund unklarer Rechtslage gab es auch so manche illegale Raves. In der Regel wurden auf Raves seit 1992 alle Arten elektronischer Musik gespielt. Von 1990 bis 1992 wurde kurzzeitig auch Madchester, eine britische Indierock-Dance-Kreuzung, als „Rave Music“ bezeichnet. Wichtigste Vertreter waren hier die Happy Mondays. Ab 1993 wurde der Begriff „Rave“ nur noch für die bisherige elektronische Tanzmusik gebraucht oder eben für Veranstaltungen.

Von 1993 bis 1996 bezeichnete „Rave Music“ dann einen besonders schnellen Technostil. Die Geschwindigkeit war ähnlich dem Gabber. Der oft verzerrten, harten Bassdrum wurden im Rave häufig schnelle Breakbeatsamples unterlegt. Wegen der eingängigen, tranceartigen Melodien und Synthriffs wurde diese Musik in der Szene auch als Deppen- oder Kirmestechno bezeichnet (z. B. Marusha – Raveland, Dune – Can’t Stop Raving). Eine die Breakbeats noch stärker betonende Unterform ist Breakbeat Hardcore. Die Bedeutung des Wortes Rave hat sich also über die Jahre gewandelt und bezeichnet heute hauptsächlich noch die Veranstaltung. Rave als bestimmte Musikrichtung gibt es nicht. Wenn von Ravemusik die Rede ist, bezieht man sich meistens auf alte Platten und Klassiker aus der Anfangszeit des Techno. Allgemein kann man sagen, dass das, was typische Ravemusik ausgemacht hat, in einer gewissen Experimentierfreudigkeit und Abstraktion besteht, mit großer Bedachtnahme auf Tanzbarkeit.

Aber auch heute noch wird Musik anderer Genres mit dem Zusatz „Rave“ genauer beschrieben, siehe zum Beispiel Die Antwoord, deren Stil auch als „Rave-Rap“ bezeichnet wird. Im Jahr 2024 verwendete die österreichische Sängerin Kaleen den Begriff in ihrem österreichischen Beitrag für den Eurovision Song Contest: "We will rave".