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In Seite Kulturpolitik:

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Träger der Kulturpolitik sind nicht ausschließlich staatliche Institutionen, sondern auch private Institutionen wie Stiftungen, Vereine und Sponsoren. In Deutschland ist die Kulturpolitik in erster Linie Aufgabe der Bundesländer, die ihre Kulturpolitik zum Teil in der Kultusministerkonferenz koordinieren. In diesem Kontext wird von der Kulturhoheit der Länder gesprochen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen in Deutschland zunächst die Besatzungsmächte in den Besatzungszonen die Kulturpolitik.[3] In der sowjetischen Zone wurde 1945 der Kulturbund als kulturpolitische Institution für ganz Deutschland gegründet, konnte sich in den Westzonen aber wegen des begründeten Verdachts der kommunistischen Unterwanderung nicht behaupten. In Ostdeutschland ordnete sich der Kulturbund in die zentral gelenkte Kulturpolitik der SED ein, wobei die Trägerbetriebe als kulturpolitische Institutionen eine grundlegende Rolle spielten. In Westdeutschland gab es auch noch nach Gründung der Bundesrepublik zunächst nur in Ausnahmen Gesetzgebungskompetenzen im Bereich der Kulturpolitik. Dazu gehören z. B. die Auswärtige Kulturpolitik, der Schutz deutschen Kulturguts gegen Abwanderung ins Ausland (Artikel 73 I Nr. 5a Grundgesetz) und das Urheberrecht und das Verlagsrecht (Artikel 73 I Nr. 9 Grundgesetz).

Ein großer Anteil der Kulturpolitik wird auf kommunaler Ebene (Kommunale Kulturpolitik) geleistet. Soweit nicht Landesgesetze die Kommunen zur Bereithaltung von Kultureinrichtungen verpflichten (z. B. öffentliche Bibliotheken und kommunale Archive als pflichtige Selbstverwaltungsaufgaben in einigen Bundesländern), ist die Unterhaltung von Kultureinrichtungen (z. B. Museen) typische freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe der Kommunen.

Zu Themenstellungen wie Zukunft der Arbeitsgesellschaft und neue Wege der Kulturpolitik (Hermann Glaser), Ist die Bundesrepublik ein Kulturstaat? (Jost Hermand), Kulturpolitik und die Postmoderne (Wolfgang Welsch) und Gesellschaftlicher Wertwandel und kulturpolitische Innovation (Helmut Klages) sowie im ambitionierten Vorlauf zur konkreten Vorbereitung einer Bewerbung um die Benennung des Ruhrgebiets als Kulturhauptstadt Europas 2010 (= RUHR.2010) fand 1987 in Essen ein Forum Kulturwissenschaft und Kulturvermittlung statt,[4] an dessen Durchführung der Autor (und damaliger Leiter der Essener Volkshochschule) Gerd Hergen Lübben als kommunaler Vertreter mitwirkte; sein Text-Transparent „KULTUR IST …“ wurde als öffentlicher Diskussionsbeitrag während des kulturpolitischen Diskurs-Projekts KULTUR 90 vom Essener Haus der Erwachsenenbildung „aus dem Fenster gehängt“.