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In Seite Sudauen:

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Der Stamm der Sudauer leistete den Rittern des Deutschen Ordens am längsten Widerstand. Erst 1283 übernahm der Sudauerfürst Skomand den christlichen Glauben und gab den Widerstand auf. Peter von Dusburg vermerkt 1283, dass der große, zum Orden übergewechselte Kantegirde 1600 Sudauer ins nordwestliche Samland hinführte. Dort wurden sie getauft. Ordenspolitik war es, Reste von unterworfenen Stämmen in wüst gewordene Gebiete zu verschleppen. Die sudauische Besatzung der plötzlich überfallenen Burg Kymenovia war mit einer Taufe und der Kapitulation einverstanden. Ihr wurde ein Führer zugeteilt und befohlen, ins Samland zu ziehen. Im Sudauischen Winkel des Samlands bewahrten die Sudauer noch bis ins 16. Jahrhundert ihre eigentümlichen Gebräuche. Pfarrer Poliander schreibt in einem lateinisch verfassten Brief 1535, dass an der Samlandküste Sudini wohnen und dass dieser Landstreifen von 6 bis 7 Meilen den Namen Sudauia trage. Insgesamt ist von 32 Dörfern die Rede, deren Bewohner seit alten Zeiten Bernstein fischten und diesen im Gegensatz zum samländischen „glesis/ glisum“ in ihrer Sprache „gentaras“ nennen würden. Von ihm erfahren wir auch, dass die Sudauer abgeschieden lebten, sich nicht mit den benachbarten Samländern verheirateten, niemand der Ihrigen betteln ließen, hartnäckig an ihren Bräuchen festhielten und Ohr- und Fingerringe mit bronzenen Schellen trugen. Außerdem gürteten sie sich mit versilberten Gürteln. Nichts wurde von auswärts eingeführt, sondern von einheimischen Handwerkern selbst hergestellt. Aurifaber berichtet in seinem 1551 gedruckten Büchlein von 20 sudauischen Dörfern an sieben Stellen des Strandes, darunter auch Palwininkai. Angeblich fischten sie völlig nackt den Bernstein aus dem Wasser. Christoph Hartknoch berichtet 1684, dass es noch biss zu dieser Zeit der Sudauische Winkel heisset.

Wegen fehlender Quellen gibt es über die Sudauer nur wenige, kaum miteinander in Beziehung stehende Tatsachenberichte: Wladimir I. von Kiew überschritt 981 den Bug, sein Sohn Jaroslaw zog 1030/ 31 durch schwer durchgängige Wälder links und rechts der Narew gegen Sudauen. Anfang des 13. Jahrhunderts gab es zwischen Sudauern und dem Fürstentum Galizien-Wolhynien ständige kriegerische Beziehungen. Meist erhielten die Sudauer keinerlei Unterstützung durch andere baltische Nachbarn. 1253 erhielt der Fürst von Kujawien von Papst Innozenz IV. das Recht, das benachbarte sudauische Land zu betreuen, und 1254 wurde beschlossen, zwei Drittel des Gebietes den Kreuzrittern zu übertragen. 1250–1260 konnten sich die Sudauer noch mit den Tataren gegen Polen verbünden, dafür wurde der Stamm dann nahezu von Boleslaw dem Schüchternen (1264) ausgerottet. 1282 verbündeten sich die Sudauer mit den Litauern. Sudauens Süden wurde von den Fürsten Wolhyniens und Polens vernichtet, der nördliche Teil wurde nach der Niederwerfung des großen Aufstandes (1260–1274) durch den Orden angegriffen und versklavt, wovon Peter von Dusburg detailliert berichtet. Skomand und Kantegirde erhielten Land, von den beiden unbesiegten Fürsten ergab sich Gedete, der Sohn Skomands mit 1500 Mann, während Skurdo in Litauen Unterschlupf fand und sich mit seinen Leuten am Unterlauf der Memel ansiedelten. Hier sind noch Ortsnamen wie Skomanten, Thaleiken-Jakob, Sudmanten-Trusch und andere bis heute erhalten. Ebenso bezeugen etliche memelländische Familiennamen wie zum Beispiel Sudermann und Toleikis (tlakis = ‚Bär‘) die sudauische Herkunft.

Im Frieden vom Melnosee musste der Orden 1422 wieder auf den größten Teil Sudauens verzichten, das seitdem zum Großfürstentum Litauen gehörte und damit ab 1596 zur Polnisch Litauischen Adelsrepublik. Mit der Dritten Polnischen Teilung kam dieser größere Teil Sudauens 1795 an Russland. Ab 1815 war das Gebiet der nordöstliche Winkel des mit Russland in Personalunion verbundenen und nach dem polnischen Aufstand von 1830 jeder Eigenständigkeit beraubten Kongresspolen. 1918 wurde das nördliche Sudauen Teil des – zunächst unter deutscher Besatzung – neu konstituierten litauischen Staates. Von 1939 bis 1944 war der südöstliche Teil Sudauens als Suwalkizipfel direkt vom Großdeutschen Reich annektiert und die Stadt Suwałki wurde ebenfalls als Sudauen bezeichnet. Heute gehört der nördliche Teil Sudauens zu Litauen (Zentrum Marijampolė), der südliche Teil zu Polen.