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In Seite Frankfurt-Sossenheim:
"Sossenheim hatte Ende Dezember 2022 16.245 Einwohner. Sossenheim ist aus einem sogenannten „Straßendorf“ entstanden und hat dadurch kein historisch gewachsenes Zentrum. Das heutige Sossenheim wird geprägt durch seine Siedlungsbauten aus den 1960er- bis 1970er-Jahren mit einem hohen Migrationsanteil.
Sossenheim wurde Ende 2017 in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Historisch aus einem Straßendorf entstanden, fehlt Sossenheim ein klassischer Ortskern mit entsprechender Versorgungsinfrastruktur. An den Randlagen des ursprünglichen Siedlungsbereichs wurden in den 1960er- und 1970er-Jahren im Zuge des geförderten Wohnungsbaus satellitenartig insgesamt vier Großwohnsiedlungen errichtet, welche die bauliche und soziale Struktur des Stadtteils bis heute maßgeblich prägen. Die Neue Heimat baute 1961 die Henri-Dunant-Siedlung und 1975 die Robert Dißmann-Siedlung und Mietshochhaus Dunantring trotz Bürgerprotest 1963 immer ohne Verkehrsanbindung mit ausreichend Parkplätzen, Spielplätzen, Kindergärten, Schulen.[1] Schon 1962 beschrieb die Zeit: „Trostlose, langweilige Siedlung aus phantasielos aufgereihten Häusern“ und kritisierte die schlechte Planung und Bauausführung. Dazu kam 1985 der Konkurs der Neuen Heimat mit Verkauf Dunantsiedlung mit folgendem Bürgerprotest, worüber die Hessenschau 26.09.1985, 16.11.1985 und 26.11.1985 mehrfach berichtete. Auch die 2. Siedlung der Neuen Heimat mit 330 Sozialwohnungen wurde zum sozialen Brennpunkt und nach Konkurs der NH in heruntergekommenem Zustand verkauft. Diese „Schrottimobilien“ mit Eigentumswohnungen wurden dann unter dem Namen „Schöne Aussicht“ auch als Altersvorsorge verkauft.[2] Die NH hat die Verslummung in Kauf genommen und eine Eigentümerinitiative konnte den finanziellen Ruin abwenden.
Insbesondere diese monofunktionalen Schlafsiedlungen zeichnen sich seit Jahrzehnten durch eine soziale Entmischung aus, die zu einer Konzentration einkommensschwacher Haushalte geführt hat. Arbeitslosigkeit, Altersarmut, ein hoher Anteil an Alleinerziehenden sowie eine geringe Frauenerwerbstätigkeit und Bildungsbeteiligung der Kinder gehören hier zum Alltag. Hinzu kommt eine hohe Internationalität der Bewohnerschaft mit besonderen Anforderungen an die sprachliche, wirtschaftliche und soziale Integration.
Neben den Problemen der Sozialstruktur mangelt es in Sossenheim auch an einer ausreichenden Versorgungs- und Verkehrsinfrastruktur gemessen an einem 16.000 Einwohner zählenden Stadtteil. Auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum bleibt hinter dem Potenzial zurück, so dass sich kaum Kristallisationspunkte für das öffentliche Leben ergeben.
Durch das Programm „Soziale Stadt“ soll die positive Entwicklung des Stadtteils fördern, um die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Mit dem kommunalen Förderprogramm „Soziale Stadt Sossenheim“ wurde ein Quartiersmanagement eingesetzt. 2021 begann die Umsetzung des Programms mit der Neugestaltung der Spielplätze, Renovierung und Sanierung der Mietshäuser der Henri-Dunant-Siedlung und dem Einsatz von Geothermie zur Beheizung der Siedlung.[3]
Ein Wahrzeichen Sossenheims ist der Faulbrunnen. Der Brunnen, der bereits im 19. Jahrhundert bekannt war, wurde 1926 als „Sossenheimer Sprudel“ gefasst. Durch Schwefelwasserstoffe im Wasser riecht das Wasser nach Fäulnis und ist daher als Trinkwasser ungeeignet, wird aber vereinzelt als Heilwasser getrunken.[4] Im benachbarten Bad Soden am Taunus besteht eine Vielzahl weiterer solcher Heilquellen.
Dem Faulbrunnen gegenüber befindet sich das ehemalige Rathaus, ein klassizistischer Sandsteinbau.[5]
An das Leben der Juden bzw. Verfolgten in Praunheim während des Nationalsozialismus erinnern zwei Stolpersteine.
Zu Sossenheim gehörend und idyllisch zwischen Kleingärten und Agrarflächen im Sossenheimer Unterfeld gelegen befindet sich die Mitte des 20. Jahrhunderts erbaute Siedlung Im Mittleren Sand, welche die Frankfurter Rundschau 2008 in einer Serie zu Frankfurts ungewöhnlichen Wohnorten zählte.
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