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In Seite Ahr (Weinanbaugebiet):

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Schon die Römer, die noch vor Christi Geburt das Gebiet des Ahrtals erreichten, sollen dort Wein angebaut haben, was jedoch nicht bewiesen ist. Urkundlich verbrieft kann die Geschichte des Weinbaus im Ahrtal bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Laut einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 755 übertrug ein gewisser Odilbert einen „Wingert von einigen Ruten“ bei Remagen an das Kloster Stablo im heutigen Belgien. Im Jahr 770 schenkte ein im Ripuariergau begüterter Wigbert dem Kloster Lorsch unter anderem auch Weinberge in Remagen sowie in der Gemarkung von Pissenheim (heute Werthhoven, Gemeinde Wachtberg), in Eckendorf (Gemeinde Grafschaft) und südlich von Fritzdorf sowie ad Ara („an der Ahr“). Auch wenn historische Belege fehlen, so ist doch wahrscheinlich, dass bereits die Merowinger im 5. bis 8. Jahrhundert den mutmaßlichen römischen Weinbau im kleineren Umfang und mit einfachen Mitteln fortführten.[1]

893 nennt der Prümer Urbar größere Weinberge in acht Ahrsiedlungen. In diesem Güterverzeichnis verzeichnete die Abtei Prüm eine Reihe weinabgabepflichtiger Güter, darunter in Ahrweiler, Walporzheim, Dernau und Altenahr. Außer der Abtei Prüm hatten in der Gemeinde Ahrweiler noch elf andere Klöster und zwölf Adelshöfe um das Jahr 1200 80 % der Weinbergsfläche. In Dernau besaßen 19 Grundherren, zehn Klöster und neun weltliche Herren rund 80 % der Weinberge.

Ahrweiler kam mit der Grafschaft Are 1246 zu Kurköln. Die Stadt musste im 15. Jahrhundert ihrem Landesherrn, dem Kurfürsten von Köln, jährlich 30 Fuder Wein liefern. In einem Dokument aus dem Jahr 1417 wird beschrieben, wie alle Weinfässer der Gemeinde gerichtlich versiegelt wurden, bis der Rentmeister des Kurfürsten von Köln kam und die 30 ihm zusagenden Fuder wählte (oder kürte); daher kommt der Ausdruck Kurwein.

Rote Rebsorten wurden erst nach dem Dreißigjährigen Krieg angebaut. Der damalige Burgunder wurde wie ein Weißwein verarbeitet. Er war blassrosa und wurde zuweilen Ahrbleichert genannt.

1794 zogen französische Truppen in das Gebiet ein und besetzten es als das sogenannte Linke Rheinufer bis 1813/1814. Im Zuge der Säkularisation wurden die Besitztümer der Kirche, der Klöster und der Domstifte aufgelöst. Aus dem ganzen französischen Reich wurden nun preiswertere und alkoholreichere Weine auf den deutschen Markt gebracht. So war es für die Ahrwinzer nicht einfach, ihre Ware abzusetzen.

Nach dem Wiener Kongress kam das Gebiet 1815 an Preußen. In den folgenden 20 Jahren erlebte der Weinbau aufgrund der ruhigen politischen Lage und des Zollschutzsystems eine kleine Blüte. Die vorher populären Importe aus Frankreich wurden aufgrund der Schutzzölle zu teuer, und der Inlandsmarkt für Rotwein durch Ahrwein beliefert.

Dies änderte sich 1833 mit dem Beitritt Preußens zum Deutschen Zollverein. Neben internen Absatzproblemen brach auch der Handel mit dem benachbarten Belgien zusammen. Einige Missernten schwächten die Wirtschaftskraft der Winzer zusätzlich. Besonders betroffen waren die Winzer um das Jahr 1860. Bis zu vier Jahrgänge lagen unverkauft im Keller. Durch mangelhafte Pflege waren die Weine zudem unverkäuflich geworden. Der Handel lag praktisch still, und viele Familien wanderten nach Amerika aus, weil der eigene Grund sie nicht mehr ernähren konnte.

In der Not griffen die Winzer zur Selbsthilfe, und 18 Winzer gründeten, dem Gedanken Raiffeisens folgend, 1868 in Mayschoß den Mayschoßer Winzerverein. 1869 als „Winzer Verein zu Mayschoß – Eingetragene Genossenschaft“ in das Handelsregister eingetragen, wurde er eine der ersten Winzergenossenschaften der Welt. Schon drei Jahre später konnte man einen Handlungsreisenden einstellen. Bis 1898 wurden insgesamt 20 Winzergenossenschaften im Ahrtal gegründet.

1913 gingen mit Rotweinzügen zehntausende von Flaschen Rotwein an die deutschen Schutztruppen in Afrika.[2]

Eine Belebung erhielt der Weinbau an der Ahr im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert durch folgende Organisationen:

  1. Die Winzergenossenschaften. 2022 sind an der Ahr in den noch verbliebenen 3 Winzergenossenschaften die Mehrzahl der örtlichen Winzer organisiert (Ahrweiler (etwa 78[3]), Mayschoß/Altenahr (466[4]) und Dernau (600[5]))
  2. Die Landes-Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft in Ahrweiler, die 1902 als Provinzial-Wein- und Obstbauschule gegründet wurde.
  3. Die von 1925 bis 2004 staatliche Domäne Marienthal, war mit der Landes-Lehr- und Versuchsanstalt in Ahrweiler eng verbunden.

Ab dem Ende der 1960er Jahre wurde mit dem Projekt der Flurbereinigung ein untergründig schwelendes Problem des deutschen Weinbaus behoben: Die Topographie des Geländes ließ den Weinbau ausschließlich per Hand zu und gefährdete die Wirtschaftlichkeit der Winzerbetriebe. Hinzu kam die Zersplitterung des Grundbesitzes. 1957 ermittelte man für die Gemeinde Dernau in der Gemarkung „Im Hardtberg“ auf 2,6 ha Fläche insgesamt 162 Parzellen mit einer durchschnittlichen Größe von nur 160 m².

Die starke Zergliederung zeigt außerdem eine Kurzzusammenfassung der Betriebserhebung aus dem Jahr 1958:

2011 arbeiteten rund 80 % der Winzer an der Ahr im Zu- bzw. Nebenerwerb und waren mehrheitlich in Winzergenossenschaften zusammengeschlossen. Lediglich 65 Betriebe produzieren Wein als Haupterwerb.[6]

Bei der Flutkatastrophe 2021 wurden etwa 10 % der Weinbauflächen vernichtet und der Weinbau an der Ahr schwer geschädigt. Anbauflächen in Tallage verschwanden, Aufbauten und Gerätschaften des Winzereibetriebs sowie große Weinbestände wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.