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In Seite KZ Buchenwald:

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Am 22. April 1949 beschloss das Kleine Sekretariat – das spätere Sekretariat des Zentralkomitees der SED – unter der Leitung von Walter Ulbricht die Sprengung des Bismarckturms auf dem Ettersberg, der von den Politfunktionären für die geplante Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald als störend empfunden wurde. Am 11. Mai 1949 wurde der Turm gesprengt.[1][2]

Im Juli 1949 empfahl die Informationsabteilung der Sowjetischen Militäradministration der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), im Lager Buchenwald ein Nationalmuseum einzurichten.

Die VVN entwarf ein „Widerstandsmuseum großen Ausmaßes“. Die ehemaligen Baracken sollten dabei von verschiedenen Nationen für eigene Ausstellungen genutzt werden. Der Entwurf scheiterte aber an den Plänen des SED-Politbüros.

Der Plan sah eine Thälmann-Gedenkstätte vor. Darüber hinaus beschloss das ZK der SED am 9. Oktober 1950, das gesamte Lager mit all seinen Baracken abzureißen. Nur das Krematorium – als Todesort von Ernst Thälmann –, das Torgebäude und der West- sowie der Ostturm sollten erhalten werden. Später wurde außerdem die Aufforstung des Geländes beschlossen.

Der vorgesehene Abriss des Lagers folgte einem bestimmten Interpretationskonzept der Geschichte des KZ Buchenwald. Robert Siewert rechtfertigte 1952 den Abriss: „Das Wesen des Konzentrationslagers Buchenwald verkörpert sich nicht in den Baracken oder den massiven Blocks […] Das Wesen war die tiefe Kameradschaft, die gegenseitige Hilfe, verbunden und gestählt durch den Kampf gegen den faschistischen Terror, der organisierte Widerstand und der tiefe Glaube an den Sieg unserer gerechten Sache!“[3]

Die endgültige Gestaltung des erhaltenen Teils des Häftlingslagergeländes folgte dem Leitmotiv „durch Sterben und Kämpfen zum Sieg“. Der Aufforstungsbeschluss wurde aufgegeben. Mehr als die Hälfte des Geländes wurde aber der Natur überlassen. An den Standorten einiger ehemaliger Blocks wurden Bruchsteinfelder angelegt, welche die Umrisse markieren. Die Teilung des Areals „sollte einerseits der Eindruck menschenfeindlicher Öde und Unwirtlichkeit hervorgerufen, wie andererseits ‚bewusste[s] Zerschlagen des faschistischen Grauens‘ unter der Führung der Gefolgsmänner Ernst Thälmanns zum Ausdruck gebracht werden“.[4]

In den 1950er-Jahren wurden auf dem Gelände viele Informationstafeln angebracht. Auf diesen wurde die Geschichte des KZ Buchenwald auf die Darstellung des kommunistischen Widerstandes und der internationalen Solidarität unter Führung der KPD-Mitglieder reduziert.

Nach mehrjährigen Planungen, an denen unter anderem Ludwig Deiters mitwirkte, und dem Aufbau wurde am 14. September 1958 die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eingeweiht. Mit dieser sollte der Selbstbefreiung der Häftlinge und der DDR als befreiten Teil Deutschlands gedacht werden. „Der Identifikation mit der DDR und dem Ostblock sollte die Ablehnung Westdeutschlands und der westlichen Allianz als potentiellen Nachfolgern des SS-Staates entsprechen. Gedenken bedeutete weniger Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit als vielmehr Selbstverpflichtung auf den SED-Staat.“[4]

Als Mitte der 1980er-Jahre die Gedenkstätte immer weniger Jugendliche erreichte, wurden eine Jugendbegegnungsstätte, eine Geschichtswerkstatt und eine Jugendherberge in einer der SS-Kasernen eingerichtet. In der Vorbereitung zu einer Neufassung der Ausstellung wurden neue Themen wie das Schicksal jüdischer Häftlinge, Homosexueller oder Sinti und Roma angesprochen. Diese Neubewertung fand aber nur in Fachgesprächen statt und wurde kaum umgesetzt. Auch die Existenz des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 wurde nicht thematisiert. Die zu Tode gekommenen Häftlinge des Speziallagers und deren Gräber in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte wurden verschwiegen.

Andererseits begannen christliche und kirchliche Gruppen das Gedenkstättenareal für sozial- bzw. friedenspädagogische Arbeit zu nutzen. Die Arbeitsgruppe Thüringen der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) lud seit 1982, zum Teil zusammen mit der Evangelischen Martinigemeinde Erfurt, zu einem sogenannten „Kreuzweg für den Frieden“ ein, bei dem einzelne Opfergruppen des Lagers thematisiert wurden und in den Zusammenhang gegenwärtiger Suche nach Frieden und Völkerverständigung gestellt wurden, beispielsweise durch den Gedenkstein an die „Aktionsjuden“ von 1938 sowie weiteren Erinnerungsstätten für Häftlinge verschiedener Nationen. Im „Bunker“ wurde an das Schicksal der Pfarrer Paul Schneider und Otto Neururer erinnert sowie am Krematorium an die dort ermordeten Häftlinge einschließlich des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann. Diese Kreuzwege fanden teilweise mehrmals jährlich eineinhalb Jahrzehnte hindurch statt. Auch die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Weimar und später die Landeskirche luden zu Gedenkgottesdiensten für den christlichen Märtyrer Paul Schneider ein.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung präsentierte im September 1991 eine durch das Thüringer Wissenschaftsministerium eingesetzte Historiker-Kommission Leitlinien für eine Neukonzeption der Gedenkstätte, mit Schwerpunkt auf dem Gedenken an das Konzentrationslager. Daneben sollte, unter räumlicher Trennung, nun auch an das sowjetische Speziallager Nr. 2 erinnert werden. Die Dauerausstellung sollte nach neuem Forschungsstand konzipiert und gestaltet werden. Darüber hinaus empfahl die Kommission die Geschichte der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald in der DDR in einer Dokumentation zu veranschaulichen und den Namen in Gedenkstätte Buchenwald zu ändern. Seit 2000 ist die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Mitglied im Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute. Am 5. Juni 2009 besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit den beiden Friedensnobelpreisträgern, dem US-Präsidenten Barack Obama wie dem Shoa-Überlebenden Elie Wiesel, zusammen das ehemalige Konzentrationslager.[5]

Nach Angaben der Gedenkstättenleitung ist seit dem Jahr 2022 ein rasanter Anstieg rechtsgerichteter Vorfälle zu beobachten.[6]