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In Seite Co-Abhängigkeit:

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Zum Wesen einer ausgebildeten Sucht gehört es, dass der Süchtige alles tut, um seine Sucht weiter ausleben zu können. Gelingt dies nicht ohne Hilfe Dritter, z. B. weil die finanziellen Mittel nicht genügen, wird der Süchtige teils bewusst, teils unbewusst Hilfe Dritter in Anspruch nehmen und verstrickt dabei andere in co-abhängiges Verhalten. Er verhält sich typischerweise manipulativ.

Der Co-Abhängige hat dabei eigene Motive. Co-abhängiges Verhalten ist aus Sicht der Psychoanalyse eine Form der Abwehr eigener ängstigender Bedürfnisse und Gefühle, kann aber auch Hinweis auf eine andere, eigene Sucht sein. Eine andere Erklärung für Co-abhängiges Verhalten ist, dass diese Menschen die erkrankte Person in einer bestimmten Weise brauchen oder nicht verlieren wollen.[1] Das Helfersyndrom zeigt eine besonders ausgeprägte Form dieser Abwehr. Co-Abhängige machen den Abhängigen manchmal zum Mittelpunkt ihres Lebens. Sie erfahren dafür teilweise zunächst die Anerkennung des Süchtigen und der sozialen Umgebung. So kann es z. B. zur finanziellen Überschuldung bei dem Versuch kommen, einem Heroinsüchtigen zu helfen. Als Folge solcher Co-Abhängigkeit können die Kinder leiden, beispielsweise durch mangelnde Zuwendung, oder die eigene Arbeitsfähigkeit im Beruf. Nach einer Trennung sucht sich der Co-Abhängige oft wiederum einen Süchtigen als neuen Partner, bei dem er seine eigene Co-Abhängigkeit wieder durch Verhaltensmuster ausleben kann.

Es gibt kaum Forschung dazu, wie viele Menschen indirekt von Sucht betroffen sind. Dafür müsste man das Konzept der Co-Abhängigkeit erst einmal exakter umschreiben und messbar machen. Bekannt ist, dass von den derzeit rund drei Millionen Kindern aus Suchtfamilien ein Drittel, vor allem die Söhne, selbst suchtkrank wird. Bei einem weiteren Drittel, das sind eher die Töchter, entwickelt sich in Folge der Belastungen und Traumata eine psychische Erkrankung. Es ist eine Neigung zu beobachten, sich im späteren Leben gezielt suchtkranke Partner zu suchen und sich in helfenden Beziehungen zu suchtkranken oder anders psychisch labilen Menschen zu verstricken. Es besteht einen deutlichen Genderbias: Männer können sich besser abgrenzen. Frauen fühlen sich dafür zuständig, sich um andere zu kümmern.[2]

Co-Abhängige können gleichzeitig mit dem Wunsch zu helfen auch Wut oder andere als schwierig erlebte Gefühle in Bezug auf den Abhängigen empfinden und schwere Auseinandersetzungen mit ihm führen. Für Kinder in solchen Beziehungen ist es schwierig, soziale Kompetenzen zu erwerben – z. B. die Beurteilung, wann und wie auf einen Anlass adäquat zu reagieren ist. Diese soziale Unsicherheit wird als Negativfaktor für das Risiko später entstehender Suchterkrankungen bei den betroffenen Kindern im Erwachsenenalter gesehen.[3]