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In Seite Biologismus:

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Weil der Mensch Teil der belebten Natur ist, sind sein Wesen und sein Verhalten auch Forschungsgegenstand der Biologie. Deren Erkenntnisse werden folglich als Beitrag zum fachübergreifenden Forschungsfeld der Humanwissenschaften verstanden. Dass psychische und soziale Phänomene auf einem biologischen Hintergrund beruhen, wird von Kritikern des Biologismus nicht bestritten.[1] Mit dem Begriff Biologismus wird jedoch versucht, einem alleinigen Erklärungs­anspruch der Biologie Grenzen zu setzen, zum Beispiel durch wissenschaftstheoretische Kritik. Dadurch wird zugleich die Eigenständigkeit einer sozial- und geisteswissenschaftlichen Methodik sowie eines ethischen Diskurses gegenüber der Biologie verteidigt. Außerdem sollen mit der Kritik die weltanschaulichen, politischen und gesellschaftlichen Folgen betont werden, die aus einer unzureichend reflektierten, einseitig biologischen Betrachtungsweise erwachsen können.

Der Biologismus kann politisch instrumentalisiert werden, wenn beispielsweise soziale Unterschiede als unveränderlich beschrieben werden und dabei von der problematischen Erkenntnissituation des rein naturwissenschaftlichen Beobachters ausgegangen wird. Denn auch dessen fachwissenschaftliche Forschungen gehen letztlich von einer – notwendigerweise unvollständigen, nur teilweisen – Beobachtung eines bestimmten gesellschaftlichen Zustandes in einem spezifischen (zeitlichen) Zusammenhang aus. Hierzu steht im Widerspruch, dass auf dieser Grundlage allgemeine, abstrakte Gesetzmäßigkeiten hergeleitet werden sollen, die ein biologistisches Weltbild stützen können. Darüber hinaus sind auch die dazu eingesetzten Methoden und Fragestellungen, die das Ergebnis maßgeblich beeinflussen können, zeit- und kultur­abhängig, obgleich für das Forschungsergebnis überzeitliche Gültigkeit beansprucht wird. Ein solches Vorgehen ist jedoch aus diesen und weiteren Gründen erkenntnistheorethisch problematisch.